Redaktion - Freitag, 14. März 2025, 14:15 Uhr.
Laut Bischof Franz-Josef Overbeck, der neben dem Bistum Essen auch für die Bundeswehr zuständig ist, ist es „notwendig, sich verteidigungspolitisch neu aufzustellen“. Es gelte, „Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die Stärke des Rechts gegen das Recht des Stärkeren zu verteidigen“, so Overbeck im Kölner Domradio am Rande der am Donnerstag zu Ende gegangenen Frühjahrs-Vollversammlung der deutschen Bischöfe.
Die mögliche neue Bundesregierung aus den Unionsparteien CDU und CSU sowie aus der SPD plant, weitere Milliarden in die Bundeswehr zu investieren. Bereits die ehemalige Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP hatte ein Sondervermögen von 100 Milliarden bereitgestellt. Der Begriff Sondervermögen bezeichnet Staatsschulden, die von der eigentlich grundgesetzlich verankerten Schuldenbremse ausgenommen sind, aber trotzdem von kommenden Generationen von Steuerzahlern beglichen werden müssen.
Overbeck erklärte angesichts dieser Beträge: „Die hohe Summe ist einerseits nötig, um moderne, digitale und algorithmisch gesteuerte Waffensysteme zu entwickeln. Andererseits ist sie auch im Vergleich zur bisherigen geringen Ausstattung gerechtfertigt. Zudem kann eine erfolgreiche Verteidigung nur in Bündnisstrukturen gelingen, zu denen Deutschland seinen Beitrag leisten muss.“
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Der Militärbischof äußerte sich auch zu einer möglichen Wiedereinführung der Wehrpflicht – und forderte mehr: „Wichtig ist, dass die Sozialpflicht für alle gilt, für Männer und Frauen. In diesem Zusammenhang kann auch die Wehrpflicht eine Option sein. Angesichts der derzeitigen Truppenstärke von 180.000 Soldatinnen und Soldaten ist es jedoch nicht einfach, eine ausreichend große Zahl neuer Soldatinnen und Soldaten zu gewinnen.“
Overbeck äußerte seine Hoffnung, „dass dies nicht nur das soziale Verantwortungsbewusstsein junger Menschen stärkt, sondern auch verdeutlicht, dass wir etwas für unser Land tun müssen, mit Wirkung über die eigenen Grenzen hinaus“.