Redaktion - Mittwoch, 19. März 2025, 16:00 Uhr.
Der Direktor der Münsteraner Akademie Franz-Hitze-Haus, Johannes Sabel, hat die geplante Verleihung des Josef-Pieper-Preises an den beliebten US-Bischof Robert Barron verteidigt. Eine „konservative theologische oder politische Ausrichtung des Preisträgers“ dürfe kein Grund sein, die Preisverleihung abzusagen, schreibt Sabel in einem Gastbeitrag für das Portal „Kirche+Leben“.
Barron, der Bischof der Diözese Winona-Rochester in Minnesota, erhält am 27. Juli 2025 den Josef-Pieper-Preis der nach dem großen deutschen Philosophen benannten Stiftung in Münster, wie CNA Deutsch berichtete.
Mit seinem Projekt „Word on Fire“ erreicht Barron über soziale Plattformen wie Instagram (über 500.000 Follower) weltweit ein Millionenpublikum. „Word on Fire“ begann schon zu Barrons Zeit als einfacher Priester. Später wurde er Weihbischof in Los Angeles und dann Bischof von Winona-Rochester.
Der Josef-Pieper-Preis wird seit 2004 verliehen und ehrt Persönlichkeiten, die das „europäisch-christliche Menschenbild“ in Wissenschaft und Öffentlichkeit vertreten.
„Zunächst ist es ein gutes Zeichen, dass es eine Auseinandersetzung über die Preisverleihung gibt und danach gefragt wird, ob das Denken Joseph Piepers mit der Form der Verkündigung und Theologie, die Robert Barron vertritt, in einem inhaltlichen Zusammenhang steht“, so der Direktor.
Die Akademie sehe es als „Kern ihres Auftrags“, ein „Ort der Pluralität, der Diskussion, auch des konstruktiven Streites“ zu sein, so Sabel weiter. Man wolle einer „Breite der Positionen“ Raum geben.
Dazu würden auch Positionen gehören, die „dem konservativen Katholizismus zuzuordnen“ seien, gegebenenfalls auch „eine Nähe zur Politik Donald Trumps“ hätten. Die Akademie solle kein Ort der „richtigen Gesinnung“ werden, „in der nur das stattfindet, was die eine oder andere politische oder religiöse Ausrichtung für gut befindet“, so Sabel wörtlich.
Gleichzeitig werde die Münsteraner Akademie etwa von einer Ausstellung begleitet, die sich „mit der LGBTQI-Bewegung in der Kirche“ beschäftige.