Papst Franziskus lädt Gläubige ein, „zu verstehen, wie Jesus Hoffnung gibt“

Papst Franziskus (Archivbild)
Julia Cassell / CNA Deutsch

In der schriftlich vorbereiteten Katechese zur ausgefallenen Generalaudienz am Mittwoch hat Papst Franziskus die Gläubigen eingeladen, „zu verstehen, wie Jesus Hoffnung gibt“. Da sich der Pontifex seit dem 14. Februar in der römischen Gemelli-Klinik befindet, wurden die Generalaudienzen abgesagt. Es wurde jedoch jeweils der schriftlich vorbereitete Text veröffentlicht.

Der Papst schrieb, er wolle auf verschiedene Begegnungen im Evangelium eingehen, und zwar zunächst auf jene „zwischen Jesus und Nikodemus, die im dritten Kapitel des Johannes-Evangeliums beschrieben wird“: „Ich beginne mit dieser Episode, weil Nikodemus ein Mann ist, der mit seiner Geschichte zeigt, dass es möglich ist, aus der Dunkelheit herauszutreten und den Mut zu finden, Christus zu folgen.“

Nikodemus sei wohl ein Mann gewesen, „der sich in der Dunkelheit des Zweifels befindet, in jener Dunkelheit, die wir erleben, wenn wir nicht mehr verstehen, was in unserem Leben geschieht, und den Weg nicht klar sehen“. Nun suche er „Jesus, weil er gespürt hat, dass er die Finsternis seines Herzens erhellen kann“.

Allerdings zeige sich: „Nikodemus versteht nicht, was Jesus ihm sagt, weil er weiterhin mit seiner eigenen Logik und seinen eigenen Kategorien denkt. Er ist ein Mann mit einer ausgeprägten Persönlichkeit, er hat eine öffentliche Rolle, er ist einer der Führer der Juden. Aber wahrscheinlich passt für ihn etwas nicht mehr zusammen. Nikodemus spürt, dass etwas in seinem Leben nicht mehr funktioniert. Er hat das Bedürfnis, sich zu ändern, aber er weiß nicht, wo er anfangen soll.“

Analog gelte dies auch für die Menschen heute. „Wenn wir nicht bereit sind, uns zu verändern, wenn wir uns in Unbeweglichkeit, in Gewohnheiten oder in unseren Denkweisen verschließen, riskieren wir zu sterben“, mahnte Franziskus. „Das Leben besteht in der Fähigkeit, sich zu verändern und einen neuen Weg der Liebe zu finden.“

„Veränderungen erschrecken uns manchmal“, räumte der Papst ein. „Auf der einen Seite ziehen sie uns an, manchmal wünschen wir sie uns, aber auf der anderen Seite würden wir lieber in der Bequemlichkeit bleiben. Deshalb ermutigt uns der Geist, uns diesen Ängsten zu stellen.“

„Nikodemus kann, wie wir alle, auf den Gekreuzigten blicken: denjenigen, der den Tod besiegt hat, die Wurzel all unserer Ängste“, schloss Papst Franziskus. „Lasst auch uns unseren Blick auf den richten, den sie durchbohrt haben, lasst auch uns von Jesus getroffen werden. In ihm finden wir die Hoffnung, uns den Veränderungen in unserem Leben zu stellen und neu geboren zu werden.“

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.