Schweizerischer Katholischer Frauenbund diskutiert weiter über Streichung des „K“

Werbespot für eine SKF-Mitgliedschaft
Screenshot von YouTube

Die Leiterin der Frauengemeinschaft Bazenheid, Manuela Winteler, äußerte sich in einem Interview mit dem Portal kath.ch zur möglichen Namensänderung des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes (SKF). „Um das ‚Katholisch‘ im ursprünglichen Sinn und die Ziele und Werte des Verbandes zu retten, muss das ‚Katholisch‘ als Wort im Namen verschwinden“, zeigte sie sich überzeugt.

Als Ortsverein gehört die Frauengemeinschaft Bazenheid dem Katholischen Frauenbund St.Gallen-Appenzell (Kantonalverband des SKF) an.

Missbrauchsskandale und „Klerikalismus“ hätten zu einem „starken Glaubwürdigkeitsverlust in der katholischen Kirche geführt“, so Winteler weiter. Der Schweizer Dachverband setze sich für eine „gerechte Kirche“ und einen „umfassenden Strukturwandel“ ein.

Das Wort „katholisch“ komme aus dem Griechischen und heiße „allumfassend, total, universell“. Das bedeute, dass die Kirche „zu allen Menschen gesandt wurde“, nicht nur zu den „Angehörigen der römisch-katholischen Konfession“, so die Leiterin der Frauengemeinschaft.

Der „schlechte Beigeschmack“, den das „K“ in den letzten Jahren bekommen habe, „erschwert das positive Vorwärtskommen“, erklärte Winteler. Um „Kirche zu leben und am Leben zu halten“, müsse „Veränderung“ stattfinden. Die Namensänderung sei dabei „ein wichtiger Schritt in die Zukunft“.

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Winteler befürchtet keinen Identitätsverlust, „im Gegenteil“: „Was bringt eine Profilierung in die falsche Richtung? Immer mehr Austritte, immer mehr Kritik – und dies zu Recht.“

Die Zeiten hätten sich geändert, seit „Papst Pius IX. 1870 die Dogmen von der päpstlichen Unfehlbarkeit in Lehrfragen und seiner allumfassenden Jurisdiktion durchgesetzt“ habe. Es sei an der Zeit für die „Findung einer neuen Identität und Profilierung“, so die Leiterin der Frauengemeinschaft Bazenheid weiter.

Damit unterstützt Winteler die Linie der Präsidentin des Verbandes, Simone Curau-Aepli, über die CNA Deutsch berichtete. Diese hatte in einem vorangegangenen Interview gesagt, der SKF definiere „katholisch“ anders. „Als katholischer Dachverband nehmen wir bewusst immer wieder auch andere Positionen ein als die Amtskirche“, so Curau-Aepli damals.

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Bei der Versammlung am 23. Mai werden die Delegierten des SKF über die Streichung des „K“ im Verbandsnamen entscheiden. Mit 100.000 Mitgliedern ist der SKF der größte konfessionelle Frauendachverband der Schweiz. Er wurde vor 100 Jahren gegründet, um das katholische Leben in Familie, Gemeinde und Staat zu erhalten. Zudem sollte der Verband als Alternative zum protestantisch geprägten Bund Schweizerischer Frauenvereine dienen.

Im Jahr 2021 begrüßte der SKF explizit die „Ehe für alle“, einschließlich der Möglichkeit der Samenspende für weibliche homosexuelle Verbindungen und der Öffnung der Adoption für alle homosexuellen Verbindungen, wie die Aargauer Zeitung berichtete.