Vatikanstadt - Sonntag, 23. März 2025, 12:15 Uhr.
Papst Franziskus hat am Sonntagmittag in einem kurzen Auftritt mit wenigen Worten vom Balkon der römischen Gemelli-Klinik aus die dort versammelten Gläubigen begrüßt. Die Gesichtszüge zeigten einen weiterhin angeschlagenen 88-jährigen Pontifex. Die Arme schien Franziskus zum Segen nur minimal heben zu können.
Der Papst sagte mit hörbar schwacher Stimme: „Ich danke Ihnen allen und ich sehe diese Dame mit den gelben Blumen, sie ist gut.“
Kurz zuvor hatte der Vatikan wie schon in den vergangenen Wochen des Krankenhausaufenthalts den schriftlich vorbereiteten Text der Angelus-Ansprache veröffentlicht.
„In dieser langen Zeit meines Krankenhausaufenthalts hatte ich Gelegenheit, die Geduld des Herrn zu erfahren, die sich auch in der unermüdlichen Fürsorge der Ärzte und des Pflegepersonals sowie in der Sorge und Hoffnung der Angehörigen der Kranken widerspiegelt“, erklärte Papst Franziskus in der schriftlichen Ansprache. „Diese vertrauensvolle Geduld, die in der unerschütterlichen Liebe Gottes verankert ist, ist in der Tat in unserem Leben notwendig, besonders wenn wir mit den schwierigsten und schmerzhaftesten Situationen konfrontiert sind.“
Außerdem ging er, wie üblich, auf die Kriege und Konflikte in der Welt ein. Er sei „traurig über die Wiederaufnahme der schweren israelischen Bombenangriffe auf den Gazastreifen, die viele Tote und Verletzte gefordert haben“. Vor diesem Hintergrund forderte er „einen sofortigen Stopp der Waffen und den Mut zur Wiederaufnahme des Dialogs, damit alle Geiseln freigelassen und ein endgültiger Waffenstillstand erreicht werden kann. Im Gazastreifen ist die humanitäre Lage erneut sehr ernst und erfordert ein dringendes Engagement der Konfliktparteien und der internationalen Gemeinschaft.“
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„Andererseits freue ich mich, dass sich Armenien und Aserbaidschan auf den endgültigen Wortlaut des Friedensabkommens geeinigt haben“, betonte der Papst ferner. „Ich hoffe, dass es so bald wie möglich unterzeichnet werden kann und damit zur Schaffung eines dauerhaften Friedens im Südkaukasus beiträgt.“
Papst Franziskus wurde bald nach dem Gruß vom Balkon aus der Gemelli-Klinik entlassen, wie seine Ärzte am Samstagabend im Rahmen einer ganz kurzfristig anberaumten Pressekonferenz angekündigt hatten.
Auf dem Weg zurück in den Vatikan machte er halt an der Basilika Santa Maria Maggiore und überreichte Kardinal Rolandas Makrickas einen Blumenstrauß, den dieser vor der Marienikone Salus Populi Romani niederlegte. Papst Franziskus besucht normalerweise vor und nach seinen Auslandsreisen die Ikone, um dort einen Moment zu beten.
Er werde sich noch mindestens zwei Monate lang in seiner Wohnung in der Casa Santa Marta im Vatikan erholen, hieß es von den Ärzten am Samstagabend.
Zuletzt aktualisiert am 23. März 2025 um 14:28 (ergänzt um Informationen zur Rückkehr in den Vatikan).