Vatikanstadt - Mittwoch, 26. März 2025, 14:15 Uhr.
In einer schriftlichen Botschaft an die Päpstliche Kommission zum Schutz von Minderjährigen vor sexuellem Missbrauch hat Papst Franziskus am Dienstag dazu aufgefordert, weiterhin zu „wachen, während die Welt schläft“. Es gelte, sich um die Missbrauchsbetroffenen zu kümmern, indem man „mit dem Ohr des Herzens“ auf ihre Erfahrungen hört.
Missbrauchsprävention sei „keine Decke, die über Notfälle gelegt wird, sondern eines der Fundamente, auf denen wir Gemeinschaften aufbauen, die dem Evangelium treu sind“.
Die Botschaft von Papst Franziskus richtete sich an die Teilnehmer der Vollversammlung der Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen, die er 2014 ins Leben gerufen hat, und die vom 24. bis zum 28. März stattfindet.
Mit der Reform der römischen Kurie im Jahr 2022 wurde die Kommission, deren Aufgabe es ist, den Ortskirchen auf der ganzen Welt zu helfen, Minderjährige und schutzbedürftige Erwachsene vor sexuellem Missbrauch zu schützen, Teil des Dikasteriums für die Glaubenslehre.
Die Kinderschutzkommission veröffentlichte ihren ersten Jahresbericht über die kirchlichen Richtlinien und Verfahren zum Schutz von Minderjährigen und schutzbedürftigen Erwachsenen im Jahr 2024.
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In den zehn Jahren ihrer Arbeit habe die Päpstliche Kommission „das Wachstum eines Sicherheitsnetzes innerhalb der Kirche ermöglicht“, so der Papst. Er ermutigte die Gruppe auch, „weiterzumachen“.
„Seid weiterhin Wächter, die wachen, während die Welt schläft. Möge der Heilige Geist, der Lehrer des lebendigen Gedächtnisses, uns vor der Versuchung bewahren, den Kummer abzulegen, anstatt ihn zu heilen“, schrieb er.
Franziskus bezeichnete den Dienst der Kinderschutzkommission als „Sauerstoff“ für die Ortskirchen und Ordensgemeinschaften und forderte die Gruppe auf, ihre gemeinsame Arbeit mit den Abteilungen der römischen Kurie zu verstärken und Allianzen mit zivilen Behörden, Experten und Vereinigungen außerhalb der katholischen Kirche aufzubauen.
Er forderte sie auch auf, „den Opfern und Überlebenden nach dem Vorbild des barmherzigen Samariters Gastfreundschaft zu gewähren und die Wunden der Seele zu versorgen. Mit dem Ohr des Herzens zuzuhören, damit jedes Zeugnis keine Register findet, die es zu sammeln gilt, sondern die Tiefen der Barmherzigkeit, aus denen es neu geboren werden kann.“