Nach Lourdes-Entscheidung: Heiligtum von Fatima plant nicht, Rupnik-Kunst zu entfernen

Inneres der Basilica da Santissima Trindade in Fatima
Therese C / Wikimedia Commons (CC BY 2.0)

Während der katholische Wallfahrtsort Lourdes am Montag ankündigte, Mosaike des mutmaßlichen Missbrauchstäters Marko Rupnik an den Türen der Basilika abzudecken, hat das Heiligtum von Fatima erklärt, man ziehe nicht in Erwägung, vorhandene Rupnik-Kunstwerke zu entfernen.

Ein Sprecher des Heiligtums von Fatima in Portugal teilte dem portugiesischen Nachrichtensender 7Margens diese Woche per E-Mail mit, dass das internationale Heiligtum die Mosaikinstallation nicht entfernt, aber die Verwendung des Bildes in allen verteilten Materialien eingestellt hat.

Das Heiligtum Unserer Lieben Frau von Fatima, das jährlich über sechs Millionen Besucher zählt, befindet sich an dem Ort, an dem 1917 die Jungfrau Maria drei Hirtenkindern erschien.

Die Rückwand des größten und modernsten Andachtsraums des Heiligtums, der Basilika der Heiligen Dreifaltigkeit, ist mit einem riesigen, vom Boden bis zur Decke reichenden Werk von Rupnik und mehreren seiner künstlerischen Mitarbeiter versehen.

Das etwa 33 mal 164 Meter große Goldmosaik wurde 2007 installiert und zeigt das Osterlamm in der Mitte, flankiert von Heiligen und Engeln.

„Wir haben nicht vor, es zu entfernen. Seitdem wir jedoch von den Anschuldigungen gegen den Priester [Marko Ivan] Rupnik erfahren haben, haben wir die Verwendung des Bildes, des gesamten Werkes und seiner Details in unseren Informationsmaterialien ausgesetzt“, so die Kommunikationsabteilung des Heiligtums gegenüber 7Margens.

In Anlehnung an eine ähnliche Erklärung, die im Juli 2024 gegenüber OSV News abgegeben wurde, sagte das Heiligtum, dass es „die vom Priester [Marko Ivan] Rupnik begangenen Taten aufs Schärfste zurückweist“ und „bereits seine Solidarität mit den Opfern zum Ausdruck gebracht hat“.

Der aus Slowenien stammende Rupnik wurde im Juni 2023 wegen Ungehorsams aus der Gesellschaft Jesu – bekannt als Jesuiten – ausgeschlossen, nachdem öffentlich bekannt geworden war, dass er in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren Dutzende von Frauen unter seiner geistlichen Obhut sexuell und psychisch missbraucht haben soll. Gegen den Priester läuft derzeit eine kirchenrechtliche Untersuchung durch den Vatikan.

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Die Missbrauchsvorwürfe lösten eine heftige Debatte darüber aus, ob die Hunderte von religiösen Kunstwerken, die Rupnik und seine Mitarbeiter in seinem in Rom ansässigen Kunst- und Theologiezentrum, dem Centro Aletti, geschaffen haben, entfernt werden sollen.

An mindestens 230 religiösen Stätten auf der ganzen Welt sind Rupniks unverwechselbare Mosaike zu sehen, von einigen der größten internationalen Heiligtümer bis hin zu kleineren Kapellen und Kirchen, darunter die Kapelle Redemptoris Mater im Vatikan.

Opfer von sexuellem Missbrauch und Organisationen, die sie unterstützen, haben gefordert, die Werke zu entfernen oder abzudecken, zumal einige der Anschuldigungen gegen Rupnik besagen, dass er im Zusammenhang mit der Schaffung seiner Kunstwerke Missbrauch begangen hat.

Im Juli 2024 erklärte der Bischof, der für das Heiligtum Unserer Lieben Frau von Lourdes in Frankreich zuständig ist, dass die Rupnik-Mosaike an der Fassade der Basilika Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz nicht entfernt werden, dass sie aber in einem ersten Schritt nachts nicht mehr beleuchtet werden sollen.

Am 31. März kündigte der Bischof von Tarbes und Lourdes, Jean-Marc Micas, einen weiteren Schritt an: die Verkleidung der Haupteingänge der Basilika, die Mosaike von Rupnik aufweisen.

In den Vereinigten Staaten kündigten die Kolumbusritter (Knights of Columbus) am 10. Juli 2024 an, dass man die Rupnik-Mosaike in den beiden Kapellen des Nationalheiligtums des Heiligen Johannes Paul II. in Washington, DC, und in der Kapelle im Hauptquartier der Kolumbusritter in New Haven, Connecticut, abdecken werde.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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