Papst Franziskus wünscht Gläubigen auf Petersplatz eine gute Karwoche

Palmsonntag 2025 auf dem Petersplatz
Bénédicte Cedergren / EWTN News

Nach der Messe am Palmsonntag auf dem Petersplatz hat sich Papst Franziskus den Gläubigen gezeigt und ihnen einen guten Palmsonntag und eine gute Karwoche gewünscht. Der 88-jährige Pontifex kuriert weiterhin seine schwere Atemwegserkrankung aus.

Die Messe selbst wurde vom emeritierten Kurienkardinal Leonardo Sandri gefeiert. Die Predigt wurde von Papst Franziskus verfasst, aber nicht persönlich verlesen. Franziskus erschien erst am Ende der Messe, sprach nach seinem Gruß mit einigen Anwesenden und schüttelte die Hände. Immer noch hat er Schwierigkeiten, seine Arme zu heben. Die Stimme klingt weiterhin angeschlagen.

Die päpstliche Predigt konzentrierte sich auf die Gestalt des Simon von Cyrene, der Jesus das Kreuz tragen half.

„Einerseits wird der Mann aus Cyrene gezwungen, das Kreuz zu tragen: Er hilft Jesus nicht aus Überzeugung, sondern weil er gezwungen wird“, räumte der Papst ein. „Andererseits nimmt er damit persönlich am Leidensweg des Herrn teil. Das Kreuz Jesu wird zum Kreuz des Simon.“

Diese Geste kontrastierte Franziskus mit Simon Petrus, dem ersten Papst: „Simon aus Galiläa redet, aber er handelt nicht. Simon von Cyrene handelt, sagt aber nichts: zwischen ihm und Jesus gibt es keinen Dialog, kein Wort wird gesprochen. Zwischen ihm und Jesus gibt es nur das Holz des Kreuzes.“

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„Um zu verstehen, ob Simon von Cyrene dem erschöpften Jesus, mit dem er den Schmerz teilen musste, geholfen oder ihn verabscheut hat, um zu verstehen, ob er das Kreuz getragen oder ertragen hat, müssen wir auf sein Herz schauen“, fuhr der Pontifex fort. „Wir wissen nicht, was im Herzen des Simon von Cyrene vor sich geht. Versetzen wir uns in seine Lage: Empfinden wir Zorn oder Mitleid, Traurigkeit oder Verärgerung?“

„Wenn wir an das denken, was Simon für Jesus getan hat, wollen wir auch an das denken, was Jesus für Simon – für mich, für dich, für jeden von uns – getan hat: Er hat die Welt erlöst“, betonte er. „Das Kreuz aus Holz, das der Mann aus Cyrene trägt, ist das Kreuz Christi, der die Sünden aller Menschen trägt. Er trägt sie aus Liebe zu uns, im Gehorsam gegenüber dem Vater, er leidet mit uns und für uns. Gerade auf diese unerwartete und verstörende Weise wird Simon von Cyrene in die Heilsgeschichte einbezogen, in der niemand ein Fremder, niemand ein Außenstehender ist.“

„Folgen wir also den Schritten des Simon, denn sie zeigen uns, dass Jesus auf uns alle zukommt, in jeder Situation“, forderte der Papst in seinem vorbereiteten Text die Gläubigen auf. „Wenn wir die Menge von Männern und Frauen sehen, die Hass und Gewalt auf dem Weg nach Golgota verbreiten, wollen wir uns daran erinnern, dass Gott diesen Weg in einen Ort der Erlösung verwandelt, weil er ihn gegangen ist und sein Leben für uns hingegeben hat.“

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„Angesichts der schrecklichen Ungerechtigkeit des Bösen ist es niemals vergeblich, das Kreuz Christi zu tragen, im Gegenteil, es ist die konkreteste Art, seine rettende Liebe zu teilen“, unterstrich der Papst. „Das Leiden Jesu wird zum Mitleiden, wenn wir denen die Hand reichen, die am Ende ihrer Kräfte sind; wenn wir diejenigen aufrichten, die gefallen sind; wenn wir diejenigen umarmen, die mutlos sind.“