Redaktion - Montag, 14. April 2025, 15:30 Uhr.
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa OFM, hat am Palmsonntag betont, man könne und wolle sich im Heiligen Land „nicht damit begnügen zu sagen, wie schwer diese Zeiten sind“.
„Wir sind heute hier, einheimische Christen und Pilger, alle zusammen, um mit Nachdruck zu sagen, dass wir keine Angst haben“, sagte Pizzaballa in Jerusalem zum Auftakt der Karwoche, die in besonderer Weise das Leiden Jesu Christi in Erinnerung ruft. „Wir sind die Kinder des Lichts und der Auferstehung, des Lebens. Wir hoffen und glauben an die Liebe, die alles überwindet.“
Die Christen im Heiligen Land wüssten, „dass die Passion Jesu nicht das letzte Wort Gottes über die Welt ist“, so der Lateinische Patriarch. „Der Auferstandene ist sein letztes Wort, und wir sind hier, um es erneut zu sagen und zu bekräftigen. Wir sind ihm begegnet. Und wir sind hier, um es zu verkünden, stark, zuversichtlich und mit all unserer Liebe, die niemand jemals auslöschen kann.“
„Niemand wird uns von unserer Liebe zu Jesus trennen“, unterstrich Pizzaballa. „Und wir wollen sie vor allem durch Einheit untereinander bezeugen, indem wir einander lieben und unterstützen und einander vergeben.“
In Erinnerung an die Begrüßung Jesu in Jerusalem, wenige Tage vor der Kreuzigung, sagte der Kardinal: „Legen auch wir unserem Messias das Wenige, das wir haben, vor die Füße, unsere Gebete, unser Weinen, unseren Durst nach ihm und seinem tröstenden Wort. Und hier, heute, trotz allem, an den Toren seiner und unserer Stadt, erklären wir noch einmal, dass wir ihn wirklich als unseren König und Messias willkommen heißen und ihm auf seinem Weg zu seinem Thron folgen wollen, dem Kreuz, das nicht ein Symbol des Todes, sondern der Liebe ist.“
„Wir sollten uns nicht vor denen fürchten, die spalten wollen, die ausgrenzen wollen oder die die Seele dieser heiligen Stadt in Besitz nehmen wollen, denn Jerusalem wird für immer und ewig ein Haus des Gebets für alle Völker bleiben, und niemand wird es in Besitz nehmen können“, so der Lateinische Patriarch außerdem. „Wie ich immer wieder betone, gehören wir zu dieser Stadt, und niemand kann uns von unserer Liebe zu dieser heiligen Stadt trennen, so wie uns auch niemand von der Liebe Christi trennen kann.“
Pizzaballa rief die Gläubigen auf, sich nicht entmutigen zu lassen: „Lasst uns nicht den Mut verlieren. Lasst uns die Hoffnung nicht verlieren. Und fürchten wir uns nicht, sondern blicken wir zuversichtlich auf und erneuern wir noch einmal unseren aufrichtigen und konkreten Einsatz für Frieden und Einheit, im festen Vertrauen auf die Macht der Liebe Christi!“
Im Heiligen Land herrscht seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 wieder Krieg, der inzwischen tausende Todesopfer gefordert hat. Beobachter unterstreichen gerade in Deutschland einerseits die Solidarität mit Israel, weisen andererseits auch auf die besorgniserregende humanitäre Lage im palästinensischen Gaza-Streifen hin.