Redaktion - Donnerstag, 17. April 2025, 7:00 Uhr.
Der Gründonnerstag leitet die heiligen drei Tage des Osterfestes ein. Im Mittelpunkt steht die Erinnerung an das Letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern, bei dem er nicht nur das Sakrament der Priesterweihe und der Eucharistie einsetzte, sondern auch durch die Fußwaschung ein eindrucksvolles Beispiel demütigen Dienens gab.
Einsetzung der Eucharistie
Nach den Evangelien teilte Jesus bei diesem Mahl Brot und Wein mit seinen Jüngern und spricht dabei die Worte „dies ist mein Leib, der für euch hingegeben wird“ und „dies ist mein Blut, das für euch vergossen wird“. Die anschließenden Worte „Tut dies zu meinem Gedächtnis“ versteht die Kirche seit ihren Anfängen als Auftrag zur Feier der Eucharistie.
Während der Eucharistiefeier ruft der Priester den Heiligen Geist herab, damit sich die Gaben von Brot und Wein wahrhaft in Jesu Leib und Blut verwandeln. In den gewandelten Gaben ist Jesus mit seiner Lebenshingabe aus Liebe gegenwärtig.
Dieser Vorgang wird in der Theologie als Transsubstantiation bezeichnet. Transsubstantiation (lateinisch für „Wesensverwandlung“) beschreibt die Lehre, dass sich während der Eucharistiefeier die Substanz – also das innere, nicht sinnlich wahrnehmbare Wesen – von Brot und Wein vollständig in die Substanz des Leibes und Blutes Jesu Christi verwandelt. Die äußeren Eigenschaften oder Erscheinungsformen (Akzidenzien) – wie Aussehen, Geschmack und Geruch – bleiben dabei unverändert jene von Brot und Wein.
Die Fußwaschung
Die Fußwaschung (lateinisch: „Mandatum“; zu Deutsch: „Auftrag, Gebot“) stellt ein weiteres Element der Gründonnerstagfeier dar. Diese rituelle Handlung sollte im Orient ursprünglich die Gastfreundschaft symbolisieren, wie sie bereits im Alten Testament erwähnt wird (1 Mos 18,4).
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Am Vorabend seines Kreuzestodes wusch Jesus während des Letzten Abendmahls seinen Jüngern die Füße und trocknete sie mit dem Tuch, das ihn umgürtete. Nur der Evangelist Johannes beschreibt dieses Geschehen (Joh 13,1–11). Die Begegnung zwischen Jesus und Petrus ist besonders: Petrus wollte sich von Jesus die Füße zunächst nicht waschen lassen, gab aber nach, als Jesus ihm sagte: „Wenn ich dich nicht wasche, hast du keinen Anteil an mir“ (Joh 13,8).
Das Waschen der Füße galt zur Zeit Jesu als Form der Gastfreundschaft, wurde aber üblicherweise vom niedrigsten Hausdiener ausgeführt. Die Durchführung dieses Aktes durch Jesus selbst lehrt die Bedeutung des demütigen Dienens: „Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihnen Gewalt antun. So soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener; und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht […].“
Durch dieses Beispiel wollte Jesus zeigen, dass auch die Jünger untereinander zum Dienen bereit sein müssen. Jesus setzte mit der Geste beim Letzten Abendmahl der biblischen Überlieferung zufolge ein Zeichen dienender Liebe. „Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen“, wird er vom Evangelisten Johannes zitiert.
Namensherkunft des Gründonnerstags
Für die Namensherkunft des Gründonnerstags gibt es verschiedene Erklärungen. Eine besagt, dass sich der Name vom mittelhochdeutschen Wort „gronan“ oder „greinen“ ableitet, was „weinen“ bedeutet – ein Hinweis auf den Beginn der Passion Jesu.
Eine andere Theorie führt den Namen auf den Brauch zurück, an diesem Tag gemäß den Fastenregeln grünes Gemüse zu essen, was auf vorchristliche Traditionen zurückgeht, bei denen das Grünwerden der Natur gefeiert wurde. Möglicherweise spielte auch die liturgische Kleidung eine Rolle, da Priester im deutschsprachigen Raum vor dem 16. Jahrhundert während der Messe wohl grüne Gewänder trugen.