Redaktion - Dienstag, 15. April 2025, 9:00 Uhr.
Die neue Arte-Dokumentation „Frauen im Priesteramt – Verbotene Berufung“ wirft ein Schlaglicht auf Frauen, die im Widerspruch zur überlieferten katholischen Lehre das Priestertum anstreben. Porträtiert werden Aktivistinnen, die sich trotz Exkommunikation, also trotz Ausschluss aus der Kirchengemeinschaft, weiter für die Frauenordination einsetzen.
Im Mittelpunkt steht Christina Moreira, eine Franko-Spanierin, die sich 2002 heimlich zur „Priesterin“ weihen ließ. Die Kirche erklärte die Weihe für ungültig und exkommunizierte sie. Ihr Vorbild sind die „Donau-Sieben“ – sieben Frauen, die 2002 auf einem Schiff „ordiniert“ wurden, was Rom als sakramental unwirksam zurückwies.
Ebenfalls porträtiert wird die Schweizer Theologin Jacqueline Straub, die seit Jahren öffentlich für die Frauenweihe kämpft, sowie Myra Brown, eine Afroamerikanerin, die eine 1.500 Mitglieder starke Gemeinde leitet. Ihre Gemeinde entstand 1998 nach einer Abspaltung von der römisch-katholischen Kirche. Die Diözese betrachtete alle Mitglieder der Gemeinde, einschließlich der „Priesterin“, als exkommuniziert, wie der National Catholic Reporter berichtete.
Kardinal Gerhard Ludwig Müller, der ehemalige Präfekt der Glaubenskongregation, bekräftigte in der Arte-Dokumentation: „Es ist eine unsinnige Provokation, weil sie als Frauen grundsätzlich nicht zu Priestern geweiht werden können – nicht nur kirchenrechtlich, sondern auch sakramental ist es nicht möglich.“
Der Leiter des vatikanischen Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen, Kardinal Michael Czerny SJ, reagierte auf die Frage der Arte-Journalistin, warum bei „völliger Gleichberechtigung“ keine „Priesterinnen“ möglich seien: „Die Gleichberechtigung ergibt sich nicht aus dem Zugang zum Priestertum, sondern aus der Taufe.“ Er betonte: „Mit Blick auf den Klerus hat man häufig die altmodische Vorstellung, ein Priester oder Bischof sei katholischer, christlicher als ein Mann oder eine Frau. Das ist falsch.“
Papst Johannes Paul II. hatte die Frauenordination in seinem Apostolischen Schreiben Ordinatio sacerdotalis von 1994 verbindlich ausgeschlossen. Damals betonte er, „dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben“.
Die drei Weihegrade – Diakonat, Priesteramt und Bischofsamt – sind im einen Weihesakrament miteinander verbunden, wobei die Weihe aufgrund der Tradition, des Vorbildes Christi und der beständigen Praxis der Kirche nur Männern vorbehalten ist.