Nigeria wird allmählich zu „Leichenhalle“, sagt Bischof im Nordwesten des Landes

Bischof Matthew Hassan Kukah
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In seiner Osterbotschaft hat sich der nigerianische Bischof Matthew Hassan Kukah direkt an den Präsidenten seines Landes gewandt und konstatiert: „Die Nation wird allmählich zu einer riesigen nationalen Leichenhalle.“

Kukah ist seit 2011 für das Bistum Sokoto im Nordwesten des afrikanischen Landes zuständig. Nigeria gilt als eines der Länder in der Welt, in denen die Christenverfolgung am grausamsten ist. Immer wieder kommt es zu Entführungen, Morden oder sogar Massakern an Christen im Land.

Der Bischof benutzte „die Metapher des Kreuzes, um auf die Leiden und die Bedrängnis hinzuweisen, die unser Land in den letzten Jahren heimgesucht haben. Diese Leiden waren von einer Kultur der Brutalität und Grausamkeit geprägt, wie es sie in der Geschichte unseres geliebten Landes noch nie gegeben hat. All dies zusammengenommen hat unser Land aus dem Rahmen der menschlichen Zivilisation geworfen.“

„Im ganzen Land werden jeden Tag unschuldige Bürger entführt und unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten“, beklagte Kikah. „Ein dunkler Schleier des Todes hängt träge vom Norden bis zum Süden. Es ist unmöglich, ein Haus, eine Familie oder eine Gemeinde zu finden, die nicht von dieser Grausamkeit betroffen ist.“

Kukah forderte den Präsidenten, Bola Tinubu, auf, sich zu beeilen, „uns mit größerer Dringlichkeit von diesem Kreuz des Bösen herunterzuholen“.

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„Die Nigerianer hängen und bluten schon viel zu lange an diesem Kreuz des Schmerzes und des sinnlosen Leidens“, so der Bischof. „In unserem Land herrscht eine Kultur des Zynismus und des Selbstzweifels an unserer Fähigkeit, den Frieden für uns selbst zu sichern. In der Tat hat die Mehrheit unserer Bürger das Gefühl, dass keine Hoffnung in Sicht ist.“

„Oft begegnen wir Menschen, die entmutigt sind, pessimistisch und zynisch in die Zukunft blicken, als ob ihnen nichts Glück bringen könnte“, erklärte er. „Der Weg zu unserer kollektiven Entmutigung in Nigeria wurde von Plünderern, Mördern, Barbaren und gefräßigen Raubtieren geebnet, die unser Land zu überrennen drohen. Herr Präsident, befreien Sie unser geliebtes Land unverzüglich von diesen Kräften der Finsternis und holen Sie uns von diesem Kreuz des Zynismus herunter.“

„Die Auferstehung Jesu befähigt Christen, den Herausforderungen des Lebens mit Zuversicht zu begegnen“, stellte Kukah am Ende seiner Osterbotschaft klar. „An Ostern müssen wir uns daran erinnern, dass das Gesetz des Herrn in unsere Herzen geschrieben ist. Die strukturellen Deformationen, die Ungerechtigkeiten und die Korruption unseres Landes sind keine Entschuldigung dafür, dass wir unsere Wachsamkeit vernachlässigen. Wir sind das Licht der Welt, eine Stadt auf einem Hügel. Wir sind mit dem Licht Christi ausgestattet, um die Dunkelheit zu vertreiben, die unser Land zu verschlingen droht.“

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„Lassen Sie uns gemeinsam unser Engagement und unsere Hoffnung für den Aufbau einer Gesellschaft nach dem Willen unseres Schöpfers erneuern“, lud der Bischof den Präsidenten ein.