Redaktion - Mittwoch, 14. Mai 2025, 13:00 Uhr.
Der Kölner Innenstadtpfarrer Dominik Meiering hat sich über einen zunehmenden Vandalismus in seinen Kirchen beklagt: „Es kommt wohl so weit, dass wir sakrale Gegenstände nicht mehr in den Kirchen stehen lassen können.“
Gegenüber der Kölnischen Rundschau sagte Meiering am Dienstag: „Die wirklich kostbaren Dinge müssen wir sichern und nur gegen Aufsicht sichtbar machen.“
Die Zeitung berichtete: „Offensichtlich gingen Diebe in den Kirchen der Innenstadt am vergangenen Samstag auf Beutezug: Aus St. Aposteln wurde ein goldenes Kreuz gestohlen. In St. Andreas wurden Türen in der Sakristei mit einer Axt aufgebrochen und ein Reliquienkreuz mit Kreuzpartikeln erbeutet.“
„Das Kreuz aus St. Andreas muss zu den etwas kostbareren Dingen gerechnet werden“, hieß es. „Es ist aus Silber, teilweise vergoldet, mit Halbedelsteinen besetzt und geht auf das Jahr 1929 zurück. Das Reliquiar war in einem Wandschrank der Sakristei von St. Alban gelagert. Die Einbrecher hatten es wohl nicht gezielt auf das Kreuz abgesehen. Die Türen in der Sakristei wurden mit einer Axt aufgebrochen, alle Schränke durchwühlt. An einer Stahltür scheiterten die Einbrecher.“
Bereits im April hatte Meiering dem Kölner Domradio gesagt: „Wir haben immer wieder diese Herausforderungen, dass dort entweder getrunken wird oder Drogen konsumiert werden. Wir erleben es, dass dort Vandalismus stattfindet, dass Dinge heruntergebrochen oder -geworfen werden, dass Dinge gestohlen werden, dass die Opferstöcke ausgeraubt werden.“
„Der Kölner Dom muss immer wieder gesichert werden“, fuhr Meiering fort. „Jeden Tag gehen Mitarbeiter der Dombauhütte einmal um den Dom herum und schauen, wo neues Graffiti zu finden ist. An den Karnevalstagen, dem CSD oder am 11.11. müssen wir in der Innenstadt die Kirchen Herz Jesu, Groß Sankt Martin, Aposteln und Severin abzäunen.“
Auch aus Mainz hieß es Ende März, manche Kirchen müssten wegen Vandalismus, aber auch wegen Fäkalien in den Gebäuden möglicherweise außerhalb von Gottesdiensten geschlossen bleiben.