Redaktion - Dienstag, 27. Mai 2025, 16:00 Uhr.
Das Erzbistum Paderborn hat sich von der umstrittenen Performance „Westfalen Side Story“ im Hohen Dom distanziert und gegenüber CNA Deutsch erklärt, im Vorfeld keine Kenntnis vom konkreten Inhalt der Darbietung gehabt zu haben. Man bedauere ausdrücklich, dass durch die Inszenierung religiöse Gefühle verletzt worden seien, und habe inzwischen interne Überprüfungen angestoßen.
Die künstlerische Performance des Ensembles Bodytalk im Hohen Dom zu Paderborn am 15. Mai hatte eine Welle der Empörung ausgelöst und zu einer Petition mit rund 17.000 Unterzeichnern geführt. Unter dem Titel „Gegen die Entweihung des Paderborner Domes: Für den Schutz unserer heiligen Stätten“ forderten Gläubige eine klare Stellungnahme der Kirche.
Anlass war ein Programmpunkt im Rahmen des offiziellen Festakts zum Jubiläum „1250 Jahre Westfalen“, bei dem halbnackte Darsteller mit Sensen und mit in Windeln gewickelten Hähnchen-Figuren im sakralen Bereich des Doms auftraten, begleitet von einem umgedichteten Song („Fleisch ist Fleisch“).
Der Dom sei „bereits in der Vergangenheit häufig Ort hochrangiger kultureller Veranstaltungen – auch in langjähriger und vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem LWL“ gewesen, hieß es in der offiziellen Stellungnahme weiter.
Zur umstrittenen Darbietung erklärte das Erzbistum: „Die konkrete inhaltliche Ausgestaltung dieses Programmpunktes war im Vorfeld weder den Verantwortlichen seitens der Veranstalter noch des Veranstaltungsortes bekannt.“
Zugleich hieß es: „Sowohl der LWL als auch das Erzbistum Paderborn bringen ihr ausdrückliches Bedauern darüber zum Ausdruck, dass die Performance religiöse Gefühle verletzt hat.“
Weiter betonte das Erzbistum, eine solche Wirkung sei „zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt“ gewesen und entspreche „auch nicht unserem Anspruch an diesen Ort mit seiner besonderen religiösen, historischen und kulturellen Bedeutung“.
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Mit Blick auf die Zukunft kündigte das Erzbistum an: „Wir nehmen die Reaktionen auf die Darbietung sehr ernst und haben bereits begonnen, unsere internen Abläufe zu überarbeiten.“
Eine von der Plattform CitizenGo organisierte Petition mit dem Titel „Gegen die Entweihung des Paderborner Domes: Für den Schutz unserer heiligen Stätten“ zählt inzwischen rund 17.000 Unterzeichner. Adressiert ist die Petition an den Paderborner Erzbischof Udo Bentz und richtet sich mit deutlichen Worten gegen die Vorgänge während des Festaktes zum Jubiläum „1250 Jahre Westfalen“.
Darin hieß es: „Katholische Kirchen sind heilige Räume, die für den Gottesdienst erbaut und auf die Verehrung Gottes ausgerichtet sind. Die Verwendung unserer Kirchen soll immer auf Gottes Gegenwart hinweisen und zur Anbetung führen.“
Die Petition beschreibt den Verlauf der Performance detailliert: „Nach einer Stunde voller festlicher Musik und verschiedenen Ansprachen betraten Sensen schwingende ‚Künstler‘ des Ensembles ‚bodytalk‘ den Altarraum des Doms, um ihre Performance ‚Westfalen Side Story‘ darzubieten.“
Besondere Empörung löste der Moment aus, in dem ein halbnackter Darsteller „in einer großen Schüssel drei in Pampers gewickelte ausgenommene Hähnchen mit sich brachte“. Begleitet vom umgedichteten Song „Fleisch ist Fleisch“ kam es laut Petition zu einem „immer wilder werdenden Wirbel direkt vor dem Altar samt Kreuz und Osterkerze“.
Die Petition forderte vor diesem Hintergrund neben einer öffentlichen Entschuldigung einen „Buß- und Sühneakt mit Neuweihe des durch diese Performance entweihten Doms zu Paderborn“. Die gesammelten Unterschriften sollen nicht nur dem Paderborner Erzbischof, sondern auch dem Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterović, übermittelt werden.