Redaktion - Dienstag, 10. Juni 2025, 9:00 Uhr.
Der Katholikenanteil in Brasilien ist laut jüngsten offiziellen Zahlen auf unter 57 Prozent gesunken. Das südamerikanische Land galt einst – bis zur Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil – als katholisches Kerngebiet.
Damit sind nur noch rund 100 Millionen Menschen in Brasilien katholisch. Die offiziellen Zahlen des brasilianischen Staates geben indes keine Auskunft darüber, wie eifrig der Glaube tatsächlich auch praktiziert wird, wie viele Katholiken also regelmäßig an den Sonntagen und gebotenen Feiertagen zur Messe gehen.
Das US-amerikanische Institut Pew Research Center berichtete im Jahr 2013, es habe 1970 – fünf Jahre nach dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils – einen Katholikenanteil von 92 Prozent in Brasilien gegeben. Seither schrumpft die Kirche drastisch. Im Jahr 2010 war 65 Prozent der Bevölkerung katholisch, nun nur noch weniger als 57 Prozent.
Das Pew Research Center schrieb: „Zwischen 1970 und 2000 stieg die Zahl der Katholiken im Land, obwohl der Anteil der Bevölkerung, der sich als katholisch bezeichnet, zurückging. Doch von 2000 bis 2010 gingen sowohl die absolute Zahl als auch der prozentuale Anteil der Katholiken zurück; die katholische Bevölkerung Brasiliens sank leicht von 125 Millionen im Jahr 2000 auf 123 Millionen ein Jahrzehnt später, was einem Rückgang von 74 Prozent auf 65 Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes entspricht.“ Nun gibt es nur noch 100 Millionen Katholiken.
Evangelikale machen in Brasilien inzwischen bereits fast 27 Prozent aus. Der Anteil der Religionslosen liegt bei fast zehn Prozent. 1970 gab es nur fünf Prozent Evangelikale. Ein Prozent der Bevölkerung gehörte damals keiner Religion an.
Bei den Evangelikalen liegt der Anteil der Frauen bei über 55 Prozent. Weniger als 45 Prozent der Evangelikalen sind also Männer. Umgekehrt sieht es bei den Religionslosen aus: Mehr als 56 der Personen, die keiner Religion angehören, sind männlich, weniger als 44 Prozent sind weiblich.
Unter Katholiken ist das Geschlechterverhältnis bei rund 49 Prozent Männern und etwa 51 Prozent Frauen fast ausgeglichen.