Papst Leo XIV. legt neuen Erzbischöfen das Pallium auf

Papst Leo XIV.
Daniel Ibáñez / EWTN News

Papst Leo XIV. hat am Sonntag im Petersdom das Hochfest der Apostel Petrus und Paulus gefeiert. Aus diesem Anlass legte er den neuen Metropolitan-Erzbischöfen das Pallium auf, ein besonderes liturgisches Kleidungsstück, das von anderen Bischöfen nicht getragen wird.

Damit nahm Leo eine Tradition wieder auf, mit der Papst Franziskus gebrochen hatte. Franziskus segnete und überreichte das Pallium an die Erzbischöfe. Die Auflegung erfolgte aber erst später durch den Apostolischen Nuntius in den jeweiligen Erzdiözesen.

„Sowohl Petrus als auch Paulus geben also ihr Leben für die Sache des Evangeliums“, sagte Papst Leo in seiner Predigt. „Diese Gemeinschaft in dem einen Bekenntnis des Glaubens ist jedoch keine friedliche Errungenschaft. Die beiden Apostel erreichen sie am Endpunkt eines langen Weges, auf dem sie beide in unterschiedlicher Weise den Glauben angenommen und ihr Apostolat gelebt haben.“

„Liebe Brüder und Schwestern, die Geschichte von Petrus und Paulus lehrt uns, dass die Gemeinschaft, zu der der Herr uns ruft, eine Harmonie der Stimmen und Gesichter ist und die Freiheit des Einzelnen nicht aufhebt“, führte der Pontifex aus. „Unsere Patrone sind unterschiedliche Wege gegangen, hatten unterschiedliche Ideen, haben manchmal mit evangeliumsgemäßer Offenheit diskutiert und gestritten. Doch das hinderte sie nicht daran, in der concordia apostolorum zu leben, d. h. in einer lebendigen Gemeinschaft im Geist, in einem fruchtbaren Einklang in der Verschiedenheit.“

Aus dem Leben von Petrus und Paulus sei „zu lernen, Gemeinschaft als Einheit in der Verschiedenheit zu leben, damit die Vielfalt der Gaben, geeint im Bekenntnis des einzigen Glaubens, zur Verkündigung des Evangeliums beiträgt.“

„Auf diesem Weg sollen wir gehen und dabei auf Petrus und Paulus blicken, denn wir alle brauchen eine solche Brüderlichkeit“, sagte Leo. „Die Kirche braucht sie, die Beziehungen zwischen Laien und Priestern, zwischen den Priestern und den Bischöfen, den Bischöfen und dem Papst; ebenso braucht sie die Pastoral, der ökumenische Dialog wie auch die freundschaftliche Beziehung, die die Kirche zur Welt pflegen möchte. Bemühen wir uns, aus unseren Unterschieden eine Werkstatt der Einheit und der Gemeinschaft, der Geschwisterlichkeit und der Versöhnung zu machen, damit jeder in der Kirche mit seiner eigenen persönlichen Geschichte lernen kann, mit den anderen gemeinsam zu gehen.“

Der Papst warnte vor der „Gefahr, in Gewohnheiten, Rituale und pastorale Schemata zu verfallen, die sich wiederholen, ohne sich zu erneuern und ohne die Herausforderungen der Gegenwart anzunehmen. Die Geschichte der beiden Apostel hingegen ist inspirierend aufgrund ihrer Bereitschaft, sich Veränderungen zu öffnen, sich von den Ereignissen, Begegnungen und konkreten Situationen der Gemeinden hinterfragen zu lassen und ausgehend von den Problemen und Fragen der Brüder und Schwestern im Glauben neue Wege der Evangelisierung zu suchen.“

So betonte Papst Leo: „Wenn wir nicht wollen, dass unser Christsein nur ein Relikt der Vergangenheit ist, wie Papst Franziskus immer wieder gemahnt hat, ist es wichtig, dass wir der Gefahr eines müden und statischen Glaubens entrinnen und uns fragen: Wer ist Jesus Christus heute für uns? Welchen Platz nimmt er in unserem Leben und im Handeln der Kirche ein? Wie können wir diese Hoffnung im Alltag bezeugen und den Menschen, denen wir begegnen, verkünden?“

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