Redaktion - Dienstag, 1. Juli 2025, 11:00 Uhr.
Das Bistum Augsburg will eine Mädchenkantorei als faktisches Gegenstück zu den traditionsreichen Domsingknaben gründen. Im Bistum Regensburg, wo die berühmten Domspatzen beheimatet sind, gibt es einen Mädchenchor bereits seit rund drei Jahren.
„Die Mädchenkantorei soll ein wesentlicher Bestandteil der kirchenmusikalischen Tradition am Hohen Dom zu Augsburg werden und Mädchen sowie jungen Frauen künftig eine hochwertige musikalische Ausbildung einschließlich der Vermittlung umfassenden liturgischen Wissens bieten“, teilte das Bistum Augsburg am Montag mit.
Der 32-jährige Domkapellmeister Stefan Steinemann, der seit 2020 im Amt ist, sagte: „Durch die Gründung der Mädchenkantorei werden zukünftig auch Mädchen die gleiche herausragende Ausbildung im Musikalischen, in der Vermittlung christlicher Werte und Traditionen sowie in der allgemeinen Persönlichkeitsentwicklung erfahren dürfen.“
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Die Gründung der Mädchenkantorei erfolgt nicht auf einen Schlag, aber dennoch zügig. Das Bistum erklärte, im September beginne zunächst die Neuaufnahme von Mädchen „im Alter von zwei bis sechs Jahren für die Musikalische Früherziehung, im Alter von sieben und acht Jahren zu den Nachwuchschören der Dommusik“.
„Ab September 2026 kann dann einerseits bereits auf weiblichen Nachwuchs zurückgegriffen werden, andererseits durch Quereinstieg der Aufbauchor (Mädchen im Alter von neun bis 13 Jahren) und der Hauptchor der Augsburger Mädchenkantorei (Mädchen und junge Frauen im Alter von 14 bis 20 Jahren) geschaffen werden“, hieß es außerdem.
Die Augsburger Domsingknaben können auf eine fast 600 Jahre alte Tradition verweisen. Allerdings wurde der Chor im Zuge der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgelöst. Erst 1976 kam es zu einer Neugründung. Der gegenwärtige Domkapellmeister Steinemann war selbst Domsingknabe.