Redaktion - Freitag, 1. August 2025, 7:00 Uhr.
Der Vatikanvertreter bei den Vereinten Nationen in New York, Erzbischof Gabriele Caccia, hat sich angesichts des anhaltenden Krieges im Heiligen Land für eine Zwei-Staaten-Lösung – Israel und Palästina – ausgesprochen. Damit bekräftigte er die Position, die der Heilige Stuhl bereits seit langer Zeit vertritt.
Caccia erklärte, man sei „nach wie vor davon überzeugt, dass die Zwei-Staaten-Lösung auf der Grundlage sicherer und international anerkannter Grenzen der einzig gangbare und gerechte Weg zu einem gerechten und dauerhaften Frieden ist“.
Der Heilige Stuhl habe vor diesem Hintergrund „bereits bedeutende Schritte unternommen. Er hat den Staat Israel durch das Grundsatzabkommen von 1993 und den Staat Palästina durch das Umfassende Abkommen von 2015 formell anerkannt“.
Man setze sich „weiterhin für die unveräußerlichen Rechte des palästinensischen Volkes ein, darunter das Recht auf Selbstbestimmung“, sagte Caccia in dieser Woche in New York. „Der Heilige Stuhl unterstützt die legitimen Bestrebungen der Palästinenser, in Freiheit, Sicherheit und Würde in einem unabhängigen und souveränen Staat zu leben.“
In derselben Ansprache forderte Caccia im Namen des Heiligen Stuhls einen besonderen Status für Jerusalem. Es gelte, „nach einem international garantierten Sonderstatut“ zu streben, „das die Würde und die Rechte aller Einwohner und der Gläubigen der drei monotheistischen Religionen, die Gleichheit ihrer Institutionen und Gemeinschaften vor dem Gesetz sowie den Schutz des heiligen Charakters und des außergewöhnlichen religiösen und kulturellen Erbes der Stadt gewährleisten kann“.
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In diesem Zusammenhang müsse selbstverständlich der Zugang zu den Heiligen Stätten ermöglicht werden. „In Jerusalem sollte niemand schikaniert werden“, so Caccia. „Deshalb ist es bedauerlich, dass sich Christen in der Altstadt von Jerusalem zunehmend bedroht fühlen.“
Während der Vatikanvertreter bei der UN den terroristischen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2022 erneut verurteilte, äußerte er auch große Besorgnis mit Blick auf die derzeitige Lage im Gazastreifen. „Die verheerenden Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung, insbesondere die Zahl der getöteten Kinder, werden durch die Zerstörung von Häusern, Krankenhäusern und Gotteshäusern noch verschlimmert, wobei der jüngste Angriff auf die Kirche der Heiligen Familie eine ohnehin schon bedrängte Gemeinschaft noch weiter verletzt hat.“
Dies sei „sehr besorgniserregend, da die Christen in der Region seit langem eine wichtige Rolle als moderierende und stabilisierende Kraft spielen, die den Dialog und den Frieden fördert“.
„Die Massenvertreibung von Familien, der Zusammenbruch lebenswichtiger Dienstleistungen, die zunehmende Hungersnot und die weit verbreiteten Entbehrungen schockieren das menschliche Gewissen und erfordern eine sofortige, koordinierte Reaktion der internationalen Gemeinschaft“, so Caccia in aller Deutlichkeit.



