Redaktion - Dienstag, 21. Oktober 2025, 13:00 Uhr.
Die von Ordensgemeinschaften getragenen Schulen in Österreich stehen unter zunehmendem finanziellem Druck, wie das Medienbüro der Ordensgemeinschaften Österreich mitteilte.
Marie-Theres Igrec, die Bereichsleiterin für Bildung und Ordensschulen der Österreichischen Ordenskonferenz, räumte am Montag ein: „Die finanziellen Rahmenbedingungen werden immer schwieriger.“
„Steigende Energiepreise, Inflation und hohe Renovierungs- und Umbaukosten bringen manche Träger an ihre Grenzen“, so Ingrec. „Das Schulgeld deckt die tatsächlichen Kosten längst nicht mehr ab. Um der Kostenrealität zu entsprechen, müssten die Schulen weit höheres Schulgeld verlangen. Das tun sie nicht, da sie gemäß ihrem Gründungsethos im sozialverträglichen Rahmen bleiben und nicht exklusiv werden wollen.“
Vor diesem Hintergrund seien vereinzelte Schulschließungen nicht zu vermeiden, hieß es. Laut Medienbüro der Ordensgemeinschaften Österreich gibt es im Land momentan 189 Ordensschulen.
Ingrec betonte: „Aus Sicht der Ordensgemeinschaften sind solche Entscheidungen nie leichtfertig, sondern das Ergebnis sorgfältiger Abwägungen. Meist wird bis zum Schluss um Lösungen gerungen. Jede Schließung ist ein Verlust – nicht nur für den Orden, sondern für das gesamte österreichische Bildungssystem.“
„Wir sind überzeugt, dass die Ordensschulen weiterhin eine unverzichtbare Rolle in der österreichischen Bildungslandschaft spielen – als Orte, wo Glaube, Bildung und Menschlichkeit miteinander wachsen dürfen“, so Ingrec.
Der österreichische Staat bezahlt das Gehalt der Lehrer an Ordensschulen. Alles andere liegt in der Verantwortung des jeweiligen Schulträgers, also etwa Sanierungsmaßnahmen oder die Bezahlung von Mitarbeitern, die keine Lehrer sind.
Das Medienbüro der Ordensgemeinschaften Österreich erklärte: „Die Schulen werden oft und dort, wo noch möglich, von den Orden zusätzlich mitfinanziert, um besondere pädagogische Konzepte, Sozialprojekte, Schulpastoral, psychosoziale Betreuungsangebote und vielfältige Zusatzangebote zu ermöglichen.“ Nun aber sei dies mancherorts nicht mehr möglich.





