Redaktion - Mittwoch, 22. Oktober 2025, 16:00 Uhr.
Im Streit um geplante Windräder nahe dem Wallfahrtsort Maria Vesperbild hat eine Landtagsrede der CSU-Abgeordneten Jenny Schack für Aufsehen gesorgt. Mit scharfen Worten kritisierte sie ein Mahnfeuer gegen die Anlagen als „Scheiterhaufen“ und sprach von „Krawallmachern von außerhalb“ – worauf Wallfahrtsdirektor Michael Menzinger ihr ein „schäbiges Zerrbild“ und falsche Darstellungen vorwarf.
Beim Streit um Windkraftanlagen bei Maria Vesperbild handelt es sich um einen Teil eines größeren energiepolitischen Konflikts in Bayern. Der Windkraftinvestor Altus Renewables plant den Bau von Windkraftanlagen in der Nähe des überregional bekannten Wallfahrtsorts, der jährlich bis zu 500.000 Pilger anzieht.
Menzinger sieht in den geplanten Anlagen eine Gefährdung des Wallfahrtslebens und fordert einen Mindestabstand von fünf Kilometern statt der zunächst angedachten drei Kilometer.
Schack hatte in ihrer Landtagsrede explizit behauptet, dass es sich beim Mahnfeuer vom 15. März um einen „Scheiterhaufen“ mit einem brennenden Windrad gehandelt habe, zu dem „Krawallmacher von nicht vor Ort“ in Bussen und Autos anreisten, um „über die Politiker“ herzuziehen.
Wallfahrtsdirektor Michael Menzinger reagierte wenige Tage nach der Rede gegenüber kath.net mit scharfer Kritik auf die Darstellung durch Schack. Er warf der Abgeordneten vor, ein „grobes Zerrbild“ von Maria Vesperbild zu zeichnen, das er als „schäbig und unzutreffend“ bezeichnete.
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„Richtig ist, dass in der Zeit um die Tag- und Nachtgleiche schon traditionell Jaudusfeuer und dergleichen abgebrannt werden, um sich am aufkommenden Frühjahr zu erfreuen und den Winter zu vertreiben. Als Bayerischer Landespolitikerin sollte Frau Schack diese Tradition nicht fremd sein“, erklärte Menzinger.
Die Verwendung des Begriffes „Scheiterhaufen“ durch Schack sei besonders umstritten, da dieser historisch mit der Verbrennung zum Tode verurteilter Personen aus dem Mittelalter verbunden ist.
Menzinger kritisierte in diesem Zusammenhang, dass Schack damit „insinuiert“, die katholische Kirche in Vesperbild sei rückständig und mittelalterlich.
Der Wallfahrtsdirektor betonte nachdrücklich: „Hier gibt es keine Scheiterhaufen und keine Hexenverbrennungen und wir halten Frau Schack auch nicht für eine Hexe.“
Ein weiterer Kernpunkt der Auseinandersetzung betraf die Frage, wer an dem Protestabend teilnahm. Schack suggerierte, dass hauptsächlich ortsfremde Personen unter organisierter Anreise dabei waren. Demgegenüber wies Menzinger darauf hin, dass „keinerlei Busse mit Krawallmachern bei diesem friedlichen Beisammensein von auswärts gekommen sind“.





