Bischof von Osnabrück: „Judenfeindlichkeit wurde auch durch christliche Kirchen geschürt“

Bischof Dominicus Meier OSB
screenshot / YouTube / Bistum Osnabrück

Bischof Dominicus Meier OSB von Osnabrück hat im Vorfeld des Gedenkens an die sogenannte Reichskristallnacht vom 9. auf den 10. November 1938 betont: „Judenfeindlichkeit wurde auch durch christliche Kirchen geschürt.“

Die Novemberpogrome im Jahr 1938 unter Adolf Hitler forderten wohl über 1.000 jüdische Menschenleben. Außerdem wurden Zehntausende Juden interniert. Das nationalsozialistische Regime und seine Anhänger stürmten zudem Wohnungen von jüdischen Mitbürgern sowie Synagogen und andere Versammlungsräume.

„In diesen Tagen gedenken wir der Pogromnacht vom 9. November 1938 und der Verbrechen, die Deutsche an jüdischen Bürgerinnen und Bürgern begingen“, so Meier in seiner Stellungnahme. „Dieses Gedenken ist keine Rückschau auf Vergangenes. Es bleibt Mahnung und Warnung. Antisemitismus, Gewalt und Vorurteile begegnen uns bis heute – in wachsendem Maß.“

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„Antisemitismus und unser christlicher Glaube passen nicht zusammen“, stellte der Bischof klar. Es sei vielmehr „Pflicht von Christinnen und Christen“, an der Seite der Juden in Deutschland zu stehen „und jede Form von Antisemitismus zurückzuweisen“.

„Dass Jüdinnen und Juden in unserem Land um Leib und Leben fürchten müssen, dürfen wir nicht hinnehmen!“, so Meier. Man dürfe nicht wegschauen, sondern müsse tun, „was möglich ist, damit unsere jüdischen Geschwister sich in unserer gemeinsamen Heimat sicher fühlen“.