Redaktion - Donnerstag, 4. Dezember 2025, 12:00 Uhr.
Die katholische Fürstin Gloria von Thurn und Taxis sieht die Kirche in Deutschland, aber auch die protestantische Gemeinschaft, in einer politischen Schieflage und fordert eine geistliche Rückbesinnung. In einem Gespräch mit der Zeitschrift „Tichys Einblick“ unterstrich sie, dass die Kirche hierzulande „sehr stark politisiert“ sei.
Zunächst betonte sie: „Gesellschaftspolitisch bin ich sehr liberal, aber wenn es um den Glauben, den gelebten Glauben und die Liturgie geht, dann bin ich schon sehr viel konservativer, weil das die essenziellen Dinge sind.“
Die Fürstin stellte klar, dass der Umgang mit dem Transzendenten eine besondere Haltung verlange: „Wenn man mit dem Herrscher der Welt spricht, muss man auch eine gewisse Haltung einnehmen. Dafür braucht man auch bestimmte Formen.“
Mit deutlicher Kritik wandte sich von Thurn und Taxis anschließend an die derzeitigen Kirchenleitungen in Deutschland. Ihrer Ansicht nach sind „die beiden Kirchen, ob katholisch oder evangelisch, in Deutschland sehr stark politisiert. Sie werden ja auch vom Staat mitfinanziert und haben sich leider Gottes dem Zeitgeist angepasst.“ Dies sei eine geistliche Schwächung, die überwunden werden müsse.
Als Ausweg aus der Misere forderte von Thurn und Taxis eine Rückkehr zu einem gelebten Glauben. Sie sagte: „Wir müssen unseren Glauben wieder leben, dann kommen wir auch wieder in eine friedliche Welt, dann kommen wir auch wieder in eine heile Welt.“
In ihren gesellschaftspolitischen Überlegungen unterschied sie klar zwischen den politischen Lagern. Über linke Positionen sagte sie: „Der Unterschied zwischen links und rechts ist eigentlich ganz einfach: Die Linken sind Kollektivisten, die einer unerreichbaren Utopie nachjagen […].“
Demgegenüber sei der konservative Ansatz vom christlichen Menschenbild geprägt. Dazu sagte sie: „Der Konservative sagt immer ‚nein‘. Jeder Einzelne ist Geschöpf Gottes und wir dürfen für irgendwelche zukünftigen, eventuell besseren Mittel keine Risiken eingehen.“




