Redaktion - Freitag, 5. Dezember 2025, 9:00 Uhr.
Der Publizist Bernhard Meuser, der das Youcat-Projekt ins Leben rief und Mitbegründer der Initiative Neuer Anfang ist, die den deutschen Synodalen Weg kritisch begleitet, hat den Vatikan vor einer Bestätigung der Satzung der Synodalkonferenz gewarnt. Die Satzung war vor wenigen Tagen im Synodalen Ausschuss verabschiedet worden und soll den Synodalen Weg verstetigen.
In einem langen Beitrag auf der Internetseite der Initiative, der als Brief an Bischof Karl-Heinz Wiesemann von Speyer formuliert ist, schrieb Meuser: „Eine Zustimmung Roms wäre der Verrat an den eigenen Grundlagen in der Ekklesiologie und der Sexualethik. Es wäre die Toleranz der Lüge.“
Dies sei tatsächlich „eine Versuchung“, räumte der Publizist ein. „Kardinal Parolin, der Chef des Staatssekretariats (und die Nummer Zwei im Vatikan), der immer um die Gesichtswahrung der deutschen Bischöfe bemüht war, könnte vor den Folgen erschrecken, die ein finales Nein des Heiligen Stuhles auf die Statik der deutschen Bischofskonferenz, das Verhältnis zum Staat, die Beziehung der Gläubigen zum Papst und die sprungbereite öffentliche Meinung haben würde. Der ‚Schwarze Peter‘ läge bei Rom. Die fraglichen Bischöfe wären bis auf die Knochen blamiert.“
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„Tatsächlich wäre ein ‚Ja‘ aus Staatsraison eine Lüge“, hielt Meuser fest. „Es wäre zu allem Elend auch noch die vatikanische Beteiligung an der großen Täuschung. Die vielen Gläubigen, die heute schon auf dem Sprung sind, die Kirche zu verlassen, werden ihr Vertrauen endgültig verlieren.“
„Die Satzung, die nun mit barocken Bücklingen und hyperorthodoxer Rhetorik in Rom eingereicht wird, ist der x-te Versuch, die lästige Zentrale zu linken und den Widerstand der Universalkirche zu brechen“, führte Meuser aus. Jetzt hofften die Vertreter des Synodalen Wegs, „dass ihr politisches Kalkül aufgeht, die liberalen Optionen durch die Hintertür und unterhalb der Radarschwelle doch kommen, weil endlich auch Rom weichgekocht ist und – so nicht aus Überzeugung, so doch genervt und aus staatspolitischer Klugheit – der Mogelpackung zustimmt. Danach freilich würde die Katholische Kirche in Deutschland nicht mehr die Katholische Kirche sein.“




