Sind wir bereit, heute zu sterben? Die Frage von Papst Franziskus

Papst Franziskus bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz am 11. Oktober 2017
CNA / Daniel Ibanez

Wenn heute mein letzter Tag auf Erden wäre – wäre ich vorbereitet? Papst Franziskus hat am heutigen Sonntag die Menschen ermutigt, nicht damit zu warten, über ihr Leben gründlich nachzudenken und sich zu fragen: Habe ich mich der Gnade Gottes geöffnet und mit ihr zusammengearbeitet? 

Kein Mensch weiß die Stunde seines Todes, aber jeder muss sich darauf vorbereiten: Daran erinnert Jesus die Christen drastisch mit der heutigen Lesung aus dem Neuen Testament (Mt 25,1-13). Dort erfahren die törichten Jungfrauen, die sich nicht vorbereitet haben, dass sie nicht ins Himmelreich kommen. Und Jesus warnt: 

"Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde." (Mt 25,13)

Beim Angelus-Gebet sagte der Papst den auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen mit Verweis darauf:

"Es wäre gut, ein wenig darüber nachzudenken: Der Tag wird kommen, der mein letzter sein wird. Wenn dieser heute wäre, wäre ich vorbereitet?"

Franziskus erinnerte daran, dass die abgewiesenen Jungfrauen im Gleichnis nicht genug Öl für ihre Lampe brachten: Diese Lampe sei ein Symbol für den Glauben, so der Papst.

Die Lampe des Glaubens brennt nicht einfach so: Das dazu nötige Öl sei auch für die Christen heute ein Symbol dafür, dass der Mensch Gottes Liebe erwidern muss, durch gute Taten.

Tatsächlich lehrt die Kirche: Wer sich für Gottes Gnade öffnen will, bedarf der aktiven Nächstenliebe und der Sakramente, besonders der Beichte, die den Christen wieder in den Stand der Gnade bringt.

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Wer statt dessen nur auf sich selbst bezogen lebe, und nicht in Nächstenliebe handle, so Papst Franziskus am heutigen Sonntag, der riskiere, am Ende seines Lebens vor Gott mit einem "unfruchtbaren" Leben zu stehen.

Abschließend sprach der Pontifex über die am gestrigen 11. November in Madrid seliggesprochenen Vicente Queralt Lloret and 20 Gefährten sowie José María Fernández Sánchez und 38 Gefährten. Sie wurden alle in den Jahren 1936 und 1937 während des Spanischen Bürgerkriegs von den Linken ermordet: Priester, Brüder, Novizen, aber auch Laien der Gesellschaft der Wundertätigen Medaille.

Hannah Brockhaus trug zur Berichterstattung bei.

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