Papst Franziskus löst Ecclesia Dei auf - Glaubenskongregation übernimmt nun deren Aufgabe

Die Glaubenskongregation
Wikimedia / Jim McIntosh (CC BY2.0)

Mit sofortiger Wirkung hat Papst Franziskus die Kommission Ecclesia Dei aufgelöst. Eine neue Abteilung der Glaubenskongregation übernimmt nun die Aufgabe, sich um Gemeinschaften der katholischen Tradition zu kümmern - vor allem den Dialog mit der Priesterbruderschaft St. Pius X. 

Die Schließung der Ecclesia Dei ist der jüngste Schritt im breiteren Projekt des Papstes zur Reform der Römischen Kurie.

Nach "reiflicher Überlegung" löse er die Kommission auf, so der Papst in der am heutigen Samstag veröffentlichten Entscheidung, auch weil die Gemeinschaften, welche die Messe in der überlieferten Form feiern, heute "zu einer zahlen- und lebensmäßigen Stabilität" gefunden hätten. 

Der Schritt gilt vielen Beobachtern als eine weitere mögliche Normalisierung des Umgangs mit dem "Traditionalismus" und der SSPX.

Papst Franziskus hat persönlich unter anderem - im Zuge des Jahres der Barmherzigkeit, aber auch darüber hinaus - bestätigt, dass Katholiken bei ihnen die Beichte besuchen können. Mittlerweile können dank Franziskus katholische Paare in Gottesdiensten der Piusbruderschaft auch gültig heiraten

Wie Franziskus am heutigen 19. Januar 2018 erinnert, nahm bereits sein Vorgänger wichtige Schritte hin zu einer Normalisierung: Mit dem Motu Proprio des Jahres 2007 bestätigte Papst Benedikt XVI., dass die "Messe aller Zeiten" - auch bekannt als tridentinische Messe - nie verboten war und weiterhin gefeiert werden kann.

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Zudem hob Benedikt die Exkommunikation der Bischöfe der Piusbruderschaft auf, deren Weihe der SSPX-Gründer, Erzbischof Marcel Lefebvre, im Jahr 1988 ohne Genehmigung Roms vollzogen hatte. Im gleichen Jahr hatte Papst Johannes Paul II. die Kommission Ecclesia Dei gegründet, um sich des Problems anzunehmen. 

Neben der mittlerweile geklärten Frage der Feier der Messe im überlieferten Ritus sind es "überwiegend" Themen "doktrinärer Art", die zu einer vollen, offiziellen Aussöhnung noch erörtert werden müssen, so Franziskus. Dafür sei die Glaubenskongregation der richtige Ort.

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Im November 2018 traf Pater Davide Pagliarani, der Generalobere der SSPX, mit dem Präfekten der Glaubenskongregation, Kardinal Luis Francisco Ladaria Ferrer, zusammen, sowie Erzbischof Guido Pozzo, bisher Sekretär der Kommission Ecclesia Dei. Während des Treffens wurde nach Angaben der SSPX noch einmal festgestellt, dass es Fragen doktrinärer Art sind, die weiter ungeklärt sind.

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