Papst Franziskus nimmt Rücktritt von chilenischem Kardinal an

Ricardo Ezzati wird vorgeworfen, Missbrauchstäter gedeckt zu haben – Er ist der achte Bischof Chiles, der in der Kirchenkrise zurücktritt

Kardinal Ezzati (Mitte) bei einer Prozession im Jahre 2017
Wikimedia / Carlos Figueroa

Jetzt also doch: Am Samstag hat Papst Franziskus den Rücktritt von Kardinal Ricardo Ezzati (77) angenommen. Der bisherige Erzbischof von Santiago de Chile wird beschuldigt, sich an der Vertuschung sexueller Gewalt beteiligt zu haben.

Ezzati selbst bestreitet, mehrere notorische Täter gedeckt zu haben, die als Priester in der chilenischen Kirche dienten.

Eingereicht hat er seinen Rücktritt bei Franziskus bereits im Mai 2018, als im Zug der Skandale um Bischof Juan Barros und andere –  für die sich der Papst entschuldigt hat – die komplette Bischofs-Riege ihren Rücktritt einreichte. Mit Ezzati sind nun insgesamt acht chilenische Bischöfe aus ihrem Amt entfernt worden.

Gegen Ezzati ermitteln die chilenischen Behörden wegen des Verdachts der Vertuschung der Sexual-Verbrechen von Fernando Karadima, Rigoberto Tito Rivera Muñoz und Oscar Munoz Toledo, wie CNA Deutsch berichtete.

Zum kommissarischen Verwalter ernannte Franziskus am 23. März einen Kapuziner-Bischof: Celestino Aos Braco soll bis zur Regelung der Nachfolge Ezzatis das Erzbistum Santiago als Apostolischer Administrator lenken.

Wie die Webseite "Crux" berichtet, wurde Aos Braco im Jahr 2012 damit beauftragt, Missbrauchsvorwürfe ehemaliger Seminaristen gegen fünf Priester der Diözese Valparaiso zu prüfen. Nach dreimonatiger Untersuchung habe er "mangels Beweisen" die Klage abgelehnt. Inzwischen wurden vier der damals Beschuldigten jedoch entweder vom Dienst suspendiert oder sind Verdächtige laufender Missbrauchsermittlungen, so "Crux" – der fünfte ist mittlerweile verstorben.

Hanna Brockhaus trug zur Berichterstattung bei.

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