Papst Franziskus ruft auf, für die Armen und hungernde Kinder zu beten

Papst Franziskus feiert die heilige Messe in Santa Marta
Vatican Media

Das Leiden der Armen sollte während der Coronavirus-Pandemie nicht ignoriert werden: Das hat Papst Franziskus am heutigen Donnerstag in seiner Videopredigt gesagt. Wörtlich warnte Franziskus am heutigen 12. März davor, "die hungernden Kinder zu vergessen" – und rief dazu auf, für die italienischen Behörden zu beten. 

Die Feier der heiligen Messe des Papstes in der Kapelle des Hauses Santa Marta im Vatikan wird während der Corona-Pandemie täglich im Internet übertragen – unter anderem auf der Facebookseite von CNA Deutsch.

Italiens Regierung hat die Quarantäne Land weiter verschärft im Kampf um die Eindämmung der weltweiten COVID-19-Epidemie: Ab heute sind die meisten Geschäfte geschlossen; nur noch Lebensmittelhändler, Apotheken und einige andere Läden haben geöffnet. Auch die beliebten Cafés und Restaurants im Land sind zu.

Papst Franziskus relativierte in seiner Morgenpredigt am 12. März diese Einschränkungen:

"Vielleicht sind wir heute hier in Rom beunruhigt, denn 'es scheint, dass die Geschäfte geschlossen sind, ich muss das kaufen gehen, und es scheint, dass ich nicht jeden Tag spazieren gehen kann, und es scheint, dass dies und jenes...'".

Darüber dürfe man nicht die armen Menschen vergessen – etwa die Migranten und Flüchtlinge, so der Papst weiter, und warnte vor Gleichgültigkeit.

"Heute bitten wir den Herrn um die Gnade, nicht in Gleichgültigkeit zu verfallen, die Gnade, dass alle Informationen über menschliches Leid, die wir haben, in das Herz hinabsteigen und uns dazu bewegen, etwas für andere zu tun", sagte der Papst, der selber nicht mehr in der Öffentlichkeit auftritt, sondern sämtliche Termine abgesagt hat – oder per Video-Übertragung wahrnimmt.

Tatsächlich ist Italien wie wenige andere Länder im Griff der Pandemie: Mehr als 10.000 Menschen werden derzeit im Land wegen COVID-19 behandelt, teilte das italienische Gesundheitsministerium am 11. März mit.

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In weniger als drei Wochen sind 827 Italiener, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten, gestorben. Die landesweite Quarantäne in Italien schränkt die Bewegungsfreiheit im ganzen Land und zwischen den Regionen ein. Selbst Zusammenkünfte von Menschen – außerhalb der Familie – sind verboten.

Die Bürger sind aufgefordert, zu Hause zu bleiben, können sich jedoch in der Stadt zur Arbeit, zum Einkaufen oder zur medizinischen Versorgung bewegen. In der Öffentlichkeit soll ein Meter Abstand zwischen Personen eingehalten werden.

"Wir beten in diesem Moment der Pandemie weiterhin gemeinsam für die Kranken, für die Familienmitglieder, für Eltern mit Kindern zu Hause", sagte Papst Franziskus zu Beginn der Messe am 12. März.

"Aber vor allem möchte ich Sie bitten, für die Behörden zu beten: Sie müssen über Maßnahmen entscheiden, die den Menschen nicht gefallen. Aber es ist um unseretwillen", sagte der Papst.

Courtney Mares trug zur Berichterstattung bei.

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