Der Vergewaltigung bezichtigter Bischof appelliert an Obersten Gerichtshof Indiens

Bischof Franco Mulakkal
CNA Deutsch Archivbild

Nachdem seine Versuche scheiterten, ein Verfahren wegen Vergewaltigung einer Nonne zu verhindern, hat ein katholischer Bischof den Obersten Gerichtshof Indiens gebeten, das Verfahren gegen ihn fallen zu lassen.

Bischof Franco Mulakkal, Leiter der Diözese Jullundur (Jalandhar), wurde am 21. September 2018 festgenommen. Er steht im Verdacht, über einen Zeitraum von zwei Jahren mehr als ein Dutzend Mal eine Ordensfrau der Missionare Jesu vergewaltigt zu haben.

Die Schwester sagt, dass der Bischof sie zum ersten Mal am 5. Mai 2014 vergewaltigte. Erst als sie vergeblich versucht hatte, die Kirchenführung auf das Verhalten aufmerksam zu machen, sei sie zur Polizei gegangen, so die Ordensfrau (CNA Deutsch berichtete).

Der Bischof beteuert bis heute seine Unschuld. Die Anschuldigungen seien ein Rache-Akt gegen ihn, weil er selber gegen das sexuelle Fehlverhalten der Nonne vorgegangen sei. Der Bischof behauptet, die Ordensfrau habe ein Verhältnis mit dem Mann ihrer Cousine gehabt, so Mulakkal.

Eine Zeugin im Verfahren gegen den Bischof, die ebenfalls Mitglied der Missionare Jesu ist, erzählte den Ermittlern am 9. September 2018, dass sie von 2015 bis 2017 an sexuellen Video-Chats mit dem Bischof teilgenommen habe, nachdem sie von ihm unter Druck gesetzt worden war, und dass er sie am 30. April 2017 in einem Kloster in Kannur begrapscht und geküsst habe.

Der Prozess war ursprünglich für den 11. November 2019 angesetzt und wurde dann um drei Wochen verschoben. Er wurde dann erneut auf den 6. Januar verschoben, weil Mulakkal mehr Zeit forderte. Das Verfahren gegen den katholischen Würdenträger verzögerte sich mehrfach, weil Mulakkal entsprechende Anträge stellte und auch zu einer Anhörung nicht erschienen ist, weil sich sein Haus in einer "Coronavirus-Quarantänezone" befinde.

Im März und Juli scheiterte der Bischof mit Anträgen, den Fall in erster und dann zweiter Instanz durch die Gerichtsbarkeit in Kerala abweisen zu lassen.

In beiden Fällen stimmten die Richter der Staatsanwaltschaft zu, derzufolge es ausreichende Hinweise und Indizien für ein Verfahren gegen den Kirchenmann gibt. Die Staatsanwaltschaft wirft Bischof Mulakkal mittlerweile vor, mit Verzögerungstaktiken ein Verfahren verhindern zu wollen. Am 14. Juli teilten Bistumsvertreter mit, der Bischof sei nun an COVID 19 erkrankt.

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Wenn Mulakkal für schuldig befunden werden sollte, droht ihm eine Haftstrafe von 10 Jahren bis lebenslänglich.

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