Wer länger als 5 Minuten predigt, dem droht in diesem Bistum Entzug der Predigterlaubnis

Die Zeit läuft.
Agê Barros / Unsplash (CC0)

Wer länger als fünf Minuten predigt, dem droht ein Predigt-Verbot: Priester in der Erzdiözese Santa Fe sind gewarnt worden, dass sie ihr Befugnis verlieren könnten, wenn sie Predigten halten, die länger als fünf Minuten dauern.

Wie die Catholic News Agency (CNA) berichtet, ist diese Maßnahme Teil der Vorschriften wegen der Coronavirus-Pandemie. 

In einem Memo, das am 31. Juli versandt wurde, schreibt der Generalvikar, Pater Glennon Jones, das Erzbistum habe erfahren, dass sich manche Pfarrer nicht an die 5-Minuten-Regel halten würden. 

Das erhöhe nicht nur das Infektionsrisiko bei Gottesdiensten, so der Priester. Manche Kirchgänger würden davon regelrecht abgeschreckt und garnicht mehr an der heiligen Messe teilnehmen.

"Wenn es weiter solche Predigten gibt, dann wird [Erzbischof John Wester] strengere Maßnahmen gegen die jeweiligen Geistlichen in Erwägung ziehen", so Generalvikar Jones, "bis hin zu einer möglichen Suspendierung der Predigtbefugnis".

Seit dem 16. und 17. Mai ist es den Kirchen in der Erzdiözese gestattet, wieder öffentlich die Messe zu feiern – allerdings unter Einhaltung verschiedener Maßnahmen.

Die im Memo vom 31. Juli erwähnte zeitliche Begrenzung der Predigten auf fünf Minuten ist dabei ein Zugeständnis: Frühere Richtlinien schrieben vor, dass die Predigt nur drei Minuten lang sein darf.

Letztlich soll die gesamte Eucharistiefeier nicht länger als "30 bis 40 Minuten" dauern, so das Erzbistum.

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Die anderen Diözesen im Bundesstaat New Mexico haben seit der Wiederaufnahme der öffentlichen Feier der Messe keine Beschränkungen für die Dauer der Predigten erlassen.

Die Allgemeine Instruktion für das Römische Meßbuch schreibt keine bestimmte Predigtzeit vor. Sie stellt jedoch fest, dass die Predigt für die Pflege des christlichen Lebens notwendig ist. Sie sollte eine Darlegung irgendeines Aspekts der Lesungen aus der Heiligen Schrift oder eines anderen Textes zum Tag sein und sowohl das gefeierte Mysterium als auch die besonderen Bedürfnisse der Zuhörer berücksichtigen.

In einer Audienz im Jahr 2018 ermahnte Papst Franziskus die Priester, dafür zu sorgen, dass ihre Predigten gut vorbereitet sind und Rücksicht auf die Gemeinde nehmen, und erwähnte aus dem Stegreif, dass Predigten generell nicht länger als 10 Minuten dauern sollten. Bei der sonntäglichen Feier der Messe hat der Papst jedoch selber regelmäßig länger gepredigt als empfohlen.

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