Belgische Prämonstratenser brauen nach 200 Jahren wieder Bier

Abteibrauer Pater Karel Stautemas und Braumeister Marc-Antoine Sochon stoßen auf die Eröffnung der Abteibrauerei Grimbergen in Belgien an.
PRNewsfoto/Grimbergen.
Das 1128 gegründete Prämonstratenserkloster Grimbergen war gezwungen, die Bierherstellung aufzugeben, als die Abtei nach der Französischen Revolution aufgelöst wurde.
 
Zum ersten Mal seit 200 Jahren wird in einer altehrwürdigen katholischen Abtei in Belgien wieder Bier gebraut. Die Brauerei der Abtei Grimbergen wurde am 27. Mai in der Nähe der belgischen Hauptstadt Brüssel eröffnet, berichtete die Catholic News Agency (CNA).

Das 1128 gegründete Prämonstratenserkloster war gezwungen, die Bierherstellung aufzugeben, als die Abtei nach der Französischen Revolution aufgelöst wurde.

Das lateinische Motto der Abtei lautet "Ardet nec consumitur" (Verbrannt, aber nicht verzehrt), in Anspielung auf das Überleben des Klosters trotz dreier verheerender Brände. Die Chorherren nahmen regelmäßig den Phönix als Symbol der Wiedergeburt in das Wappen der Abtei auf.

Pater Karel Stautemas, Provisor und Bierbrauer der Abtei, sagte: "Die neue Mikrobrauerei ist ein Ort, um vergangene Traditionen wieder aufleben zu lassen. Genau wie unser Symbol, der Phönix, haben wir immer die Kraft, wieder aufzustehen, aber auch frisches Denken einzubringen."

"Wir wollen unsere Erfahrung, die fast neun Jahrhunderte umfasst, mit Innovation kombinieren, um köstliche und einzigartige neue Brausorten zu entwickeln. Ich denke, dass die Mikrobrauerei uns das ermöglicht, um Stilrichtungen und Zutaten auf eine wirklich aufregende Art und Weise zu erforschen und damit zu experimentieren."

In einem Video erklärte Stautemas, die tägliche Routine der Abtei, das Gebet und die pastorale Arbeit, werde neben der Brauerei ganz normal weitergehen.

Er sagte: "Ein typischer Tag hier in der Abtei ist, dass wir um 7 Uhr morgens aufstehen, ein Morgengebet haben und danach in Stille frühstücken. Das ist sehr wichtig für unser geistliches Wohlbefinden. Es hilft uns, uns auf das zu konzentrieren, was wichtig ist, und ein Gleichgewicht zwischen unserem pastoralen Leben und unserer anderen Arbeit zu halten."

Der 57-jährige Priester war maßgeblich daran beteiligt, die Abtei in Grimbergen, einer Gemeinde in der belgischen Provinz Flämisch-Brabant, wieder zum Bierbrauen zu bringen. Die Abtei ist die Heimat von 15 Prämonstratensern, einer 1120 von St. Norbert von Xanten in Prémontré, in der Nähe von Laon, Frankreich, gegründeten Ordensgemeinschaft.

Stautemas ist seit der Gründung der Mikrobrauerei im Jahr 2016 in das Projekt involviert und hofft, seine Brauqualifikation abschließen zu können, sobald die Corona-Einschränkungen dies erlauben.

Die Abtei erlaubte im Jahr 1958 einer lokalen Firma, der Brauerei Maes, den Namen Grimbergen und den Phönix auf ihren Bieren zu verwenden. Heute ist die Carlsberg-Gruppe, der dänische multinationale Braugigant, der globale Lizenznehmer von Grimbergen.

Der CEO der Carlsberg Gruppe, Cees 't Hart, sagte: "Die neue Abteibrauerei ist ein wichtiger Schritt für uns, um unsere Brauspezialitäten weiterzuentwickeln und der wachsenden weltweiten Nachfrage gerecht zu werden."

Die Abteibrauerei Grimbergen verfügt über eine Bar und ein Restaurant. Grimbergen wird noch in diesem Jahr ein Besucherzentrum eröffnen, das einen Einblick in den Brauprozess bietet.

Stautemas arbeitet eng mit Braumeister Marc-Antoine Sochon zusammen. Der 28-Jährige aus dem benachbarten Frankreich wird als "Brauerei-Wunderkind" beschrieben, das in der Garage seiner Eltern mit dem Bierbrauen begann.

Er sagte: "Wir brauen jetzt zum ersten Mal seit über 200 Jahren wieder Bier in der Abtei, ein großes Fest für die Patres, für die Gemeinde Grimbergen und für alle, die Grimbergener Bier lieben."
 
Das könnte Sie auch interessieren: 
 
 

Mehr in Europa

 
 
https://twitter.com/cnadeutsch/status/1110081719661723653?s=20