Tigray-Konflikt: Papst Franziskus fordert Ende der Gewalt in Äthiopien

Papst Franziskus beim Gebet des Angelus
Vatican Media

In seiner Ansprache zum Mittagsgebet am heutigen Sonntag hat Papst Franziskus erneut ein Ende des Konflikts um die Region Tigray in Äthiopien gefordert.

Die sozialistische und separatistische "Volksbefreiungfront von Tigray" (TPLF), eine Organisation und politische Partei mit marxistischen Wurzeln samt eigener "Volksbefreiungsarmee", ist in der Verwaltungsregion im Norden des ostafrikansichen Landes beheimatet. 

Am 4. November vergangenen Jahres brachen in Tigray die – seitdem andauernden – Kämpfe aus, nachdem der äthiopische Premierminister Abiy Ahmed Regierungstruppen, unterstützt von Milizen und Streitkräften aus Amhara, sowie Soldaten aus Eritrea in den Kampf gegen die TPLF geschickt hatte, die er beschuldigte, illegitime Wahlen abzuhalten.

Priester vor Ort in Tigray und das Hilfswerk "Kirche in Not" (ACN) meldeten Ende April hunderte Todesopfer und brutale Gewalt gegen Priester und Ordensfrauen, geplünderte Kirchen sowie eine zunehmend traumatiserte, Mangel und Not leidende Bevölkerung. 

Bis zum 29. Januar 2021 flohen laut Welthungerhilfe über 500.000 Menschen vor den Kämpfen zwischen der äthiopischen Armee und der TPLF in der Region. Nach einer aktuellen Einschätzung der UN im Juni 2021 leiden aktuell über zwei Millionen Menschen in der Region an Hunger. 

Papst Franziskus rief heute zum gemeinsamen Gebet auf: "Lassen Sie uns gemeinsam dafür beten, dass die Gewalt sofort aufhört, dass Nahrung und Gesundheitsversorgung für alle gewährleistet sind und dass die soziale Harmonie so schnell wie möglich wieder hergestellt wird".

Mit den Gläubigen und allen Zuhörern stimme Franziskus gemeinsam ein "Gegrüßet seist Du, Maria" für die leidenden Menschen und einen Waffenstillstand an.

Abschließend betete der Papst: "Die allerseligste Jungfrau Maria, demütige Dienerin des Herrn, möge uns lehren, die Größe Gottes zu sehen, der in den kleinen Dingen wirkt. Sie helfe uns, der Versuchung zu widerstehen, uns entmutigen zu lassen. Vertrauen wir jeden Tag auf Gott."

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