Amy Coney Barrett bestätigt und vereidigt

Amy Coney Barrett
Rachel Malehorn/wikimedia CC BY SA 3.0

Eine Frau und praktizierende Katholikin ist die neue Richterin am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten von Amerika: Nach der Zustimmung des US-Senats ist Amy Coney Barrett im Weißen Haus in ihrem neuen Amt vereidigt worden.

Das meldet die Washington-Redaktion der internationalen Catholic News Agency (CNA).

Die Abstimmung im US-Senat war wie erwartet eine knappe: Mit 52 zu 48 Stimmen bestätigten die Senatoren die katholische Mutter und Richterin.

Neben der 48 Jahre alten Barrett gibt es fünf weitere Richter, die praktizierende Katholiken sind: Chief Justice John Roberts sowie die Richter Thomas, Samuel Alito, Sonia Sotomayor und Brett Kavanaugh. Darüber hinaus ist Barrett – nach  Sotomayor – erst die zweite katholische Frau in der Geschichte der USA in diesem Spitzenamt.

Barrett wurde in New Orleans geboren und studierte Jura an der University of Notre Dame Law School. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie unter anderem für Richter Antonin Scalia am Obersten Gerichtshof der USA. Danach ließ sie sich eine Zeit lang als Rechtsanwältin nieder, kehrte 2002 als Dozentin an die Notre Dame Law School zurück, und wurde 2010 Professorin.

Barrett ist eine katholische Mutter von sieben Kindern, von denen zwei aus Haiti adoptiert wurden. Sie ist Mitglied der ökumenischen charismatischen Gruppe People of Praise – "Menschen des Lobpreises" – und ihre Mitgliedschaft in dieser Gruppe war während ihres Bestätigunsverfahrens Gegenstand einiger Presseberichte. Kritiker hatten die Gruppe unter anderem als "sektenähnlich" bezeichnet. 

Weihbischof Peter Smith von Portland hat diesen Behauptungen jedoch gegenüber CNA deutlich widersprochen. Der Bischof ist selbst Mitglieder der People of Praise und beschreibt die Gruppe als eine der vielen Bewegungen, die im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils gegründet wurden.

Bekannt wurde Amy Coney Barrett bereits im Jahr 2017, als in ihrem Ernennungsverfahren für den Siebten US-Berufungsgerichtshof von Senatoren mit antikatholischen Sprüchen konfrontiert wurde. Die Senatorin Dianne Feinstein (D-CA) sagte zu Barrett: "Wenn man Ihre Reden liest, kommt man zu dem Schluss, dass das Dogma laut in Ihnen lebt. Und das ist besorgniserregend."

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Auch wenn das nicht im Sinne der Senatorin der Partei der Demokraten gewesen sein wird: Seitdem ist der Ausspruch "the Dogma lives loudly within me" ein beliebtes Motto unter praktizierenden Katholiken in den USA und andernorts geworden. 

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