Bischof Overbeck: Religionsunterricht ist "keine Katechese", "nicht missionarisch"

Bischof Franz-Josef Overbeck
screenshot / YouTube / Bistum Essen

Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat am Samstag erklärt, der Religionsunterricht sei "eben keine Katechese" und könne "im engen Sinne des Wortes nicht missionarisch verstanden werden". Gleichzeitig sprach er sich anlässlich des 50-jährigen Bestehens des von den Bistümern in Nordrhein-Westfalen initiierten Instituts für Lehrerfortbildung dafür aus, "Gott neu als Gegenstand von Allgemeinbildung entschieden in das allgemeine Bildungsverständnis einzubringen".

"Selbst für eine milieugebundene Nähe von Gemeinde und Schule, wie das noch oft bei den Grundschulen der Fall sein kann, müssen doch die Verhältnisse im Blick auf Gott als Gegenstand von Allgemeinbildung in einer plural säkularen, von Freiheit gekennzeichneten Gesellschaft definiert und bestimmt werden, die sich gerade in unglaublichen Umbrüchen und vor immensen politischen, militärischen und wirtschaftlichen Herausforderung befindet", sagte der Bischof.

Lehrer hätten es immer öfter mit Schülern zu tun, die "religiös ziemlich bis vollkommen unmusikalisch" seien oder "aus religionslosen Kontexten kommen, aber auf der Suche nach Orientierung beim Religionsunterricht anklopfen".

Overbeck verwies darauf, dass "eine neue Kultur des Gebetes, des Ritus und der Stille" auch zur Allgemeinbildung gehöre und "nicht in einen religiösen Sonderbereich für wenige abgedrängt werden" dürfe: "Hier geht es nicht nur um die Öffnung für das Transzendente, sondern auch um die Erfahrung, dass das Transzendente als Immanentes den Menschen bewegt, dass es Momente gestalteter und eingeübter Stille im Zusammenhang mit Anlässen gibt, die nicht nur für die Schulgemeinschaft, sondern auch sonst von Bedeutung sind."

Das Institut für Lehrerfortbildung, so der Bischof, stehe dafür, "Lehrkräften einen Ort zu bieten, der es ermöglicht, sich auf der Basis eines christlichen Menschenbildes, frei, kritisch und diskursiv verantwortet, über die gesamten Veränderungsprozesse nicht nur zu vergewissern und auszutauschen, sondern sie auch als Herausforderung begreifend und auf diesem Weg einander beratend beizustehen".

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