„Dialog, Begegnung und Weg“: Papst Franziskus blick auf Bahrain-Reise zurück

Papst Franziskus, 9. November 2022
Daniel Ibáñez / CNA Deutsch

Auf seine Bahrain-Reise hat Papst Franziskus bei der Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz zurückgeblickt. Im Zentrum seiner Ausführungen standen dabei die interreligiösen Beziehungen.

Auf die Frage, warum er ein so kleines islamisches Land wie Bahrain besucht habe, antwortete der Pontifex mit drei Konzepten: „Dialog, Begegnung und Weg“.

„Die Gelegenheit für die lang ersehnte Reise bot sich durch die Einladung des Königs zu einem Forum über den Dialog zwischen Ost und West, einen Dialog, der den Reichtum anderer Völker, Traditionen und Glaubensrichtungen entdecken will“, führte der Papst zunächst aus. „Die Sache des Friedens erfordert dies, und der Dialog ist ‚der Sauerstoff des Friedens‘.“

„Wie sehr wir das brauchen!“, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche mit Blick auf den Dialog. „Ich denke an den Wahnsinn des Krieges, dessen Opfer die geschundene Ukraine ist, und an und an viele andere Konflikte, die niemals mit der infantilen Logik der Artillerie, sondern nur mit der sanften Kraft des Dialogs gelöst werden können.“

Es könne „keinen Dialog geben“, so Papst Franziskus weiter, „ohne das zweite Wort – Begegnung. Wir sind uns in Bahrain begegnet. Mehrmals habe ich den Wunsch vernommen, dass die Begegnungen zwischen Christen und Muslimen zunehmen, dass sie stärkere Beziehungen aufbauen, dass dies mehr beherzigt wird.“

„Von den vielen Begegnungen erinnere ich mich an die mit meinem lieben Bruder, dem Großimam von Al-Azhar, und an die mit den Jugendlichen der Herz-Jesu-Schule, Studenten, die uns ein großes Vorbild waren: Christen und Muslime studieren gemeinsam“, sagte der Pontifex. „Junge Menschen, Jungen und Mädchen, Kinder müssen einander kennen lernen, damit brüderliche Begegnungen ideologische Spaltungen verhindern können. Aber auch die älteren Menschen legten ein Zeugnis brüderlicher Weisheit ab.“

Schließlich sprach Franziskus über den Begriff „Weg“ und erklärte, sein Weg sei „Teil eines Prozesses, den der heilige Johannes Paul II. mit seiner Reise nach Marokko eingeleitet hatte. Der erste Besuch eines Papstes in Bahrain stellt also einen neuen Schritt auf dem Weg zwischen christlichen und muslimischen Gläubigen dar – nicht, um die Dinge zu verwirren oder den Glauben zu verwässern, sondern um brüderliche Allianzen im Namen unseres Vaters Abraham zu schaffen, der ein Pilger auf Erden unter dem barmherzigen Blick des einen Gottes des Himmels, des Gottes des Friedens, war.“

Gegen Ende seiner Ansprache erwähnte der Papst auch kurz die Christen in Bahrain: „Die erste Begegnung war ökumenisch, ein Gebet für den Frieden mit dem lieben Patriarchen und Bruder Bartholomaios sowie mit Brüdern und Schwestern verschiedener Konfessionen und Riten.“

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„In der Begegnung mit den Pfarrern, den Männern und Frauen des geweihten Lebens und den Mitarbeitern im pastoralen Dienst sowie bei der festlichen und bewegenden Messe, die im Stadion mit so vielen Gläubigen, auch aus anderen Golfstaaten, gefeiert wurde“, habe er „die Zuneigung der ganzen Kirche übermittelt“, zeigte sich der Pontifex überzeugt.

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