Ehemalige deutsche Vatikan-Botschafterin: „Die Deutschen schreiben gerne Papiere“

Annette Schavan
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Die ehemalige deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl, Annette Schavan, hat mit Blick auf den Synodalen Weg erklärt, man solle „das Gespräch in der Weltkirche“ suchen. Die CDU-Politikerin betonte: „Die Deutschen schreiben gerne Papiere. Und sind natürlich auch davon überzeugt, dass diese niemand so gut schreiben kann wie sie selbst.“

Anstatt Papiere zu schreiben, so Schavan in einem am Donnerstag auf der Internetseite des Bistums Aachen veröffentlichten Interview, empfehle sie, „miteinander zu sprechen und in den Austausch zu kommen. Mit Vertretern aus Afrika, mit Professoren katholischer Universitäten, engagierten Ordensfrauen, die sich zur Rolle der Frau auseinandersetzen und anderen.“

„Für den Erfolg der Reformen wird entscheidend sein, wie wir uns in die Weltsynode einfädeln“, zeigte sich Schavan überzeugt. „Es ist unheimlich wichtig, dass die verschiedenen Gruppen nicht immer weiter auseinanderdriften und nur noch schlecht übereinander reden und das Teuflische beim anderen sehen. Dazu gehört auch die Überlegung: Was verbindet uns eigentlich? Wir dürfen nicht immer unter uns bleiben oder nach Rom schielen.“

Angesichts von Kritik am Synodalen Weg sagte sie: „ Wenn aus Rom ein Papier mit irgendwelcher Kritik kommt, können Sie davon ausgehen, dass der Auftrag dazu aus Deutschland gekommen ist.“

Schavan, geboren 1955, war von 2005 bis 2014 Bundestagsabgeordnete und gleichzeitig bis 2013 Bundesministerin für Bildung und Forschung. Nachdem ihr Doktorgrad aberkannt wurde, musste sie von ihrem Amt zurücktreten. Ein Jahr später wurde sie deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl, was sie bis 2018 war.

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