Ein deutsches Grab in der Kartause von Parkminster und seine schillernde Geschichte

Kartäuser der Kartause von Portes beim sonntäglichen Spaziergang.
Kartäuser der Kartause von Portes beim sonntäglichen Spaziergang.
Wikimedia / will_cyclist (CC BY 2.0)
Eingang zur Kartause des Heiligen Hugo: St. Hugh's Charterhouse in Parkminster (UK)
Eingang zur Kartause des Heiligen Hugo: St. Hugh's Charterhouse in Parkminster (UK)
Pjposullivan / Flickr (CC BY-SA 2.0)
Szene in einer Kartause; gemalt von Franciszek Ksawery Lampi (1782–1852).
Szene in einer Kartause; gemalt von Franciszek Ksawery Lampi (1782–1852).
Wikimedia (Gemeinfrei)

Auf dem Friedhof der Kartause des heiligen Hugo in Parkminster befinden sich zwei Gräber von gebürtigen Deutschen. Darunter eine beinahe schillernde Persönlichkeit:

Jakob Plein

Trappist – Zisterzienser - Kartäuser

Jakob Plein wurde am 8. Mai 1876 in Speicher in der Eifel geboren.  Er studierte im belgischen Carlsburg und besuchte die Höhere Handelsschule in Calw. Den Wehrdienst absolvierte er bei der Garde in Berlin.

Im Alter von 29 Jahren ging Jakob, wie so manch andere Deutsche auch, nach Bosnien, wo er in der Nähe der Stadt Banja Luka in das Trappistenkloster Maria-Stern eintrat (1905).

Maria-Stern wurde 1869 von Abt Franz Pfanner gegründet, der, aus Vorarlberg kommend, 1863 in die Trappistenabtei Mariawald eingetreten war, von wo aus er 1869 nach Bosnien reiste um das damals östlichste Trappistenkloster zu gründen. Später war Franz Pfanner Gründer der Marianhiller Missionare in Südafrika.

Bei seiner Einkleidung erhielt Jakob Plein den Ordensnamen Anastasius. In seinem Kloster wurde er am 3. August 1913 zum Priester geweiht und danach zum Militär eingezogen. Er war Feldgeistlicher im Ersten Weltkrieg.

Nach dem Ersten Weltkrieg war Pater Anastasius sowie den anderen deutschen Mönchen die Rückkehr in ihr Kloster verwehrt. Zusammen mit sechs Mitbrüdern kam er 1919 über die Zisterzienserabtei Marienstatt in die Eifel, um das 1802 säkularisierte und verfallene Kloster Himmerod in der Eifel wiederaufzurichten. Die sieben Trappisten wurden als Gründermönche Zisterzienser. Die kanonische Wiedererrichtung  von Himmerod als Zisterzienserklosters erfolgte am 15.10.1922.

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Da Pater Anastasius all seine Aufgaben erfüllt hatte, ging er im November 1922 nach Düsseldorf, um am 1. Dezember 1922 in die nahegelegene Kartause Maria-Hain einzutreten. Aus Pater Anastasius wurde im Alter von 46 Jahren Pater Hugo. Am 2. Februar 1925 legte er seine Profess als Kartäuser ab. 

Pater Hugo war in Maria-Hain Prokurator, ehe man ihn 1936 seitens der Ordensleitung in die Kartause des heiligen Hugo in Parkminster in England berief. Am 15. September 1936 kam Pater Hugo in der Kartause Parkminster an, die er bis zu seinem Tod am 6. Februar 1962 nicht mehr verließ.

Erstveröffentlichung 5.7.2020

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