Warum diese Männer mitten in Madrid kniend den Rosenkranz beten

Rosenkranz
Flickr / Robert Cheaib (CC BY-SA 2.0)

Hunderte nahmen am vergangenen Samstag, den 23. April, am "Rosario de Hombres" (Rosenkranz der Männer) in Madrid teil. Bei dieser Initiative beten katholische Männer kniend zur heiligen Jungfrau und tragen den Glauben durch die Straßen. Sie beten darum, die echte Männlichkeit zu erlangen, deren "vollkommenes Vorbild Christus ist."

Am Rosenkranz, der um 19.00 Uhr Ortszeit auf der Plaza de la Villa in Madrid gebetet wurde, nahmen auch zwei Priester teil; einer davon segnete die Teilnehmer vor Beginn des Gebetes.

Ricardo Almagro, einer der Organisatoren der Veranstaltung, erklärte in einem Video, dass das Rosenkranzgebet "einfach Evangelisierung bedeutet; wir wiederholen das, was unsere Brüder aus Polen tun, um nach und nach die Straßen von Madrid, von Spanien zurückzuholen, um die Werte wiederzuerlangen, die ein Teil der Männer verloren hat."

Auch wenn am Samstag eigentlich die glorreichen Gesätze des Rosenkranzes gebetet werden, meditierten die Teilnehmer diesmal die schmerzhaften Geheimnisse des Rosenkranzes.

Ein junger Mann namens Fernando erklärte: "Das sind vielleicht jene Geheimnisse, mit denen wir am besten betrachten können, was Opfer bedeutet"; dies sei notwendig, damit "die Männer wieder Männer werden. Das vollkommenen Vorbild des Mannes ist Christus."

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"Ein echter Mann muss auf das schauen, was Christus getan hat; Christus ist das perfekte Beispiel für Männlichkeit" da er "immer das tut, was richtig ist, was getan werden muss, auch wenn er die schlimmste Folter erleidet, die je ein Mensch im Lauf der Geschichte erlitten hat."

Vor Beginn des Rosenkranzes erteilte Pater Raúl allen den Segen auf Latein. Dann wurden mit lauter Stimme die Gebete gesprochen.

Fernando betonte, dass "der gegenwärtige Status des Mannes, nicht nur in Spanien, sondern in jedem Land in Europa, etwas besorgniserregend sei, denn der moderne Mann habe sich seinen Pflichten entzogen und sich irdischen Freuden und Lastern hingegeben, dem leichten Weg, dem Weg, der keine Anstrengungen erfordert."

"Ein echter Mann tut das Richtige, ohne darauf zu achten, was es ihn persönlich kostet" versicherte er.

In Bezug auf den Glauben, der heute in die Sphäre des Privatlebens verbannt werde, beklagte der junge Mann, dass "uns die Vorstellung vermittelt wurde, dass der Glaube etwas Vages sei, etwas, das jemand nur im Inneren bewahren, aber nicht nach außen zeigen soll."

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"Der Glaube ist nichts Privates, sondern etwas Öffentliches, und dieser Rosenkranz wird ein Vorbild sein, so wie es auch in anderen Ländern, in Polen und Irland, passiert ist", unterstrich er.

Er fügte hinzu: "Wer weiß, vielleicht geht jemand durch diese Straße und sieht diese Männer, die den Rosenkranz beten, und vielleicht entdeckt er den Glauben wieder, wer weiß. Wenn das nur einer täte, hätte es sich schon gelohnt."

Zum Abschluss seiner Überlegungen vor den Teilnehmern sagte Fernando, er hoffe, dass "dieser Rosenkranz uns allen, die wir hier sind, Früchte bringen wird, damit wir wiedererlangen, was dieses Land und die gesamte Zivilisation groß gemacht hat: den Mut der Männer, zu tun, was sie tun müssen - auch wenn sie leiden müssen, auch wenn sie ausgegrenzt werden, auch wenn sie angespuckt werden, auch wenn sie misshandelt werden, selbst wenn sie getötet werden."

Die Organisatoren gaben an, dass einen neuen Termin für einen weiteren Rosenkranz der Männer in einem oder in drei Monaten geben werde; das genau Datum stehe jedoch noch nicht fest.

Der "Rosenkranz der Männer" ist eine ursprünglich polnische Initiative. Auf ihrer Website Męski Różaniec erklären die Mitglieder: "Wir sind Männer, die den Willen Mariens, unserer Mutter und Königin, erfüllen wollen. Wir wollen genau das tun, worum sie uns gebeten hat und bittet. Ihr Wille ist der ihres Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn und Bruders."

Sie betonten auch die Rolle der Männer als Beschützer und Hüter der Familien, nach dem Beispiel des heiligen Josef.

"Wir glauben, dass es unsere Rolle ist, also die Rolle der Männer im Plan Gottes, all jene für das ewige Leben zu beschützen, die Gott uns hier im irdischen Leben anvertraut hat. So wie der heilige Josef der irdische Beschützer der heiligen Familie war, haben auch wir die Aufgabe, die Heiligkeit unserer Familien und unserer Lieben zu beschützen" heißt es.

Bezüglich des Gebetes schreiben sie, dass die Jungfrau Maria bei verschiedenen Erscheinungen, wie jenen in Lourdes, Fatima oder Akita in Japan, dazu aufgerufen hat, den Rosenkranz zu beten.

Der "Rosenkranz der Männer" wird auch in der Ukraine, in den Niederlanden, in England, in den USA und in Litauen gebetet. In deutschsprachigen Ländern gibt es die Initiative bislang nicht. 

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