Er starb im KZ Dachau: Titus Brandsma soll heiliggesprochen werden

Titus Brandsma O.Carm.
Titus Brandsma O.Carm.
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Gedenktstein des Karmeliter-Paters Titus Brandsma.
Gedenktstein des Karmeliter-Paters Titus Brandsma.
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Der niederländische Karmeliterpater Titus Brandsma soll heiliggesprochen werden. In einem Konsistorium will Papst Franziskus gemeinsam mit der Kardinalsversammlung darüber beraten, teilte das liturgische Büro des Papstes am Dienstag mit.

Auf der Tagesordnung stehen dabei auch die Heiligsprechungen der Gründerin der Kongregation der Schwestern von der Darstellung Mariens, Maria Rivier, sowie der Gründerin der Kongregation der Kapuzinerinnen der Unbefleckten Empfängnis von Lourdes, Maria von Jesus Santocanale.

Ein Kämpfer gegen den Nationalsozialismus

Wie CNA Deutsch berichtete, hat Papst Franziskus letztes Jahr ein Wunder anerkannt, das Titus Brandsma zugeschrieben wird.

Titus Brandsma, wurde am 23. Februar 1881 als Anno Sjoerd Brandsma in Oegeklooster, in der Provinz Friesland, geboren. Er trat 1898 in das Noviziat der Karmeliten ein und nahm den Ordensnamen Titus an. Im Jahr 1905 wurde er zum Priester geweiht.

Nach dem deutschen Einmarsch in die Niederlande im Jahr 1940 verteidigte Brandsma die Freiheit des katholischen Bildungswesens und der katholischen Presse gegen den Druck der Nazis. Aufgrund der Weigerung von Brandsma, jüdische Kinder aus katholischen Schulen zu vertreiben und weil er sich entschieden gegen die vorgeschriebene Nazi-Propaganda in katholischen Zeitungen ausgesprochen hatte, wurde er im Januar 1942 verhaftet.

Am 19. Juni desselben Jahres wurde er nach Dachau verlegt, das einmal als "der größte Priesterfriedhof der Welt" bezeichnet worden war. Am 26. Juli 1942 wurde ihm eine Todesspritze gegeben, und zehn Minutgen später für tot erklärt. Seine sterblichen Überreste wurden wahrscheinlich innerhalb eines Tages eingeäschert. Er war 61 Jahre alt.
 
Eine Pflegerin, die zum Zeitpunkt des Todes des Priesters im Dienst war, sagte später aus, die Gestapo, die Geheimpolizei der Nazis, habe seinen Tod angeordnet.
 
Bevor er starb, soll er dieser Person seinen Rosenkranz gegeben haben. Er sagte ihr, sie solle den Rosenkranz beten. Nachdem sie entgegnete, dass sie das nicht könne, und nicht mehr gläubig sei, habe er ihr erklärt, sie müsse nur von Perle zu Perle zu gehen und sagen: "Bitte für uns Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes, Amen".

Am 3. November 1985 wurde Pater Titus Brandsma von Papst Johannes Paul II. als Märtyrer für den Glauben seliggesprochen.

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Das Wunder

Wie CNA Deutsch bereits im Januar 2018 berichtete, hatte der damals 76 Jahre alte Priester Pater Michael Driscoll aus Florida (USA) öffentlich gemacht, dass er der Fürsprache von Pater Brandsma die wundersame Heilung vom Krebs verdanke.

2004 wurde bei Driscoll ein fortgeschrittener Hautkrebs diagnostiziert. Kurz danach gab ihm jemand ein kleines Stück von Titus Brandsmas schwarzen Anzug, den der amerikanische Priester jeden Tag auf seinen Kopf auftrug.

Driscoll unterzog sich einer Operation, bei der Ärzte 84 Lymphknoten und eine Speicheldrüse entfernten. Dem Eingriff folgten 35 Tage Strahlenbehandlung, so ein Bericht im "Boca Raton Sun-Sentinel".

Driscoll hatte nach Angaben der Ärzte eine Überlebensrate von nur 10 bis 15 Prozent über einen Zeitraum von zehn Jahren.

Die Diözese Palm Beach teilte am 13. Dezember 2017 schließlich mit: "Ärzte haben festgestellt, dass Pfarrer Driscolls Krebs jetzt weg ist, und dass seine Heilung und Genesung medizinisch nicht erklärt werden kann. "

Die Diözese, in der Driscoll als Priester im Ruhestand tätig ist, übermittelte im ihre Ergebnisse und Beweise an den Vatikan.

Gegenüber CNA erklärte Pater Michael Driscoll vor vier Jahren:

"Er [Pater Titus Brandsma] wusste, als er auf der Kanzel predigte, dass Leute in den Gemeinden Notizen für die Nazis darüber machten, was er sagen würde. Aber er machte weiter."

Pater Brandsma habe später seine Mitgefangenen freundlich behandelt und getröstet, sie immer wieder aufgerichtet, so Driscoll. Somit sei er ein Vorbild auch für kranke Menschen – und im Umgang mit ihnen.

"Es ist der Glaube, der heilt. Ich bin gläubig, und das ist wichtig", sagte er. "Ich sage den Leuten: Es ist nicht das Berühren dieses Stück Stoffes für dich. Es ist der Glaube, der rettet. Du solltest die Hoffnung nicht aufgeben, sondern gläubig sein."

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