Erzbischof Burger: Kirche befindet sich in Zeitenwende

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger.
Erzbistum Freiburg

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger hat beim Jahresempfang des Foyers Kirche und Recht am Dienstag in Karlsruhe erklärt, die Kirche befinde sich angesichts rückläufiger Mitgliederzahlen in einer Zeitenwende.

Vor Gästen, die mit dem Bundesverfassungsgericht, dem Bundesgerichtshof und der Bundesanwaltschaft in Verbindung stehen, sagte Burger, es sei geboten, den Weg des Zweiten Vatikanischen Konzils fortzusetzen, um die Relevanz der Kirche als Institution, die Sicherheit und Orientierung gibt, zu erhalten.

Die pastorale Arbeit der Kirche sei nicht an Normen auszurichten, sondern müsse werteinsichtig gestaltet werden. Man dürfe "nicht wie früher auf das Argument der Macht" setzen, "sondern auf die Macht des Argumentes", so der Erzbischof.

Die Präsidentin des Bundesgerichtshofs, Bettina Limperg, forderte in ihrem Vortrag, angesichts der gegenwärtigen politischen Debatten über die Zeitenwende besonders in der Energieversorgung die "Gleichgültigkeit, die vor allem in fehlender Selbstbetroffenheit ihre Ursache hat", zu überwinden.

"Zeitenwende, das hieße auch den eigenen Komfort in Frage zu stellen angesichts des unerträglichen Leids in anderen Bereichen der Welt, Zeitenwende hieße, unseren immer noch unermesslichen Reichtum endlich zu teilen, Zeitenwende hieße, unsere Errungenschaften der demokratischen Kultur und der Ideen des Rechtsstaates vehementer zu verteidigen und nicht müde zu werden, dafür einzustehen und zu kämpfen", so Limperg.

Laut der Präsidentin des Bundesgerichtshofs wäre dies "die Ausrufung der radikalen Botschaft des christlichen Glaubens, die ihre politisch weltlichen Pendants finden muss".

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