Eucharistische Wunder: Ausstellung des seligen Carlo Acutis kommt nach Köln

Carlo Acutis (Archivbild)
Familie Acutis

Der selige Carlo Acutis hat vor seinem Tod eine Ausstellung zu den eucharistischen Wundern zusammengestellt. Rund 136 von der Kirche weltweit anerkannte eucharistische Wunder werden fotografisch und in faksimilierten, historischen Beschreibungen vorgestellt. Vom 16. bis zum 31. August 2021 wird diese Ausstellung unter dem Titel "Die Eucharistischen Wunder in der Welt" auch in St. Pantaleon in Köln gezeigt.

CNA Deutsch sprach mit Christoph Smarzoch, der als Mitglied der Gruppe "Freunde von Carlo Acutis" die Kölner Ausstellung mitorganisiert.

Herr Smarzoch, vom 16. bis zum 31. August wird in St. Pantaleon in Köln die Ausstellung "Die Eucharistischen Wunder in der Welt" gezeigt. Was erwartet den Besucher dort?

Gezeigt wird die Dokumentation von sehr vielen anerkannten eucharistischen Wundern, die der jugendliche selige Carlo Acutis selbstständig durch aufwändige Recherchen und Besuchen an vielen Orten Italiens und Europa erstellt hat. Er hat mit Unterstützung seiner Eltern im Alter von 11 Jahren damit begonnen und die Ergebnisse nach dreijähriger intensiver Arbeit als Webseite veröffentlicht, die auch heute noch gepflegt und regelmäßig aktualisiert wird.

Ist diese Ausstellung auch über Deutschland hinaus bekannt?

Seine Ausstellung der eucharistischen Wunder ist mittlerweile weltbekannt und wurde bereits auf allen fünf Kontinenten in hunderten Pfarreien und Wallfahrtsorten als Wanderausstellung gezeigt, so auch in Lourdes, Fatima und Santiago de Compostela. In Deutschland war sie zuletzt vom 1. bis 21. Juli in München in der Heilig-Geist-Kirche zu sehen und nun kommt sie nach Köln, um dann im September in Altötting gezeigt zu werden. Verliehen werden die mittlerweile 32 Rollups vom Verein Osse Schalom in Kempten, der auf seiner Webseite darüber informiert.

Was bekomme ich als Besucher dort zu sehen?

Zu sehen sind die Berichte von sehr unterschiedlichen eucharistischen Wundern. So zum Beispiel viele Dokumente über die Verwandlung der konsekrierten Hostie in sichtbar echtes Fleisch und des konsekrierten Weines in sichtbar echtes Blut, die bis heute erhalten und unverdorben sind. Heutige Medizinern haben die teils jahrhundertealten verwandelte Hostien an den verschiedenen Orten als echten menschlichen Herzmuskel und den ebenfalls teils jahrhundertealten verwandelten Wein als echtes menschliches Blut mit der immer gleichen und seltenen Blutgruppe AB identifiziert. Aber auch andere Eucharistische Wunder werden gezeigt, so zum Beispiel eines beim Heiligen Thomas von Aquin oder eine außergewöhnliche Heilung eines Schwerkranken während der ersten Eucharistischen Prozession in Lourdes im Jahre 1888.

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Die Ausstellung hat einen mittlerweile weltberühmten Schöpfer, den seligen Carlo Acutis. Wie kam es dazu?

Carlo Acutis war ein italienischer Jugendlicher, der am 12. Oktober 2006 im Alter von nur 15 Jahren innerhalb weniger Tage nach der Diagnose an einer sehr aggressiven Leukämie verstarb und am 10. Oktober 2020 in Assisi seliggesprochen wurde. Bereits als kleiner Junge bat er seine Eltern immer, wenn sie an einer Kirche vorbeikamen, kurz hineinzugehen, um Jesus und die Muttergottes zu grüßen und ihnen Blumen zu bringen. Seit seiner Erstkommunion mit nur 7 Jahren ging er täglich zur Heiligen Messe, blieb gerne zum Gebet bei Jesus im Tabernakel und betete täglich den Rosenkranz.

Carlos intensive Freundschaft mit Jesus in der Heiligen Eucharistie und seine große Liebe zur Muttergottes wirkten sich stark auf seine Beziehung zu seinen Mitmenschen aus. Humorvoll, unaufdringlich und sympathisch gewann er viele Menschen für den Glauben durch seinen selbstlosen und freudigen Einsatz für seine Nächsten, vor allem für die Armen, Benachteiligten, Obdachlosen und Drogenabhängigen, und nannte die Heilige Eucharistie seine Autobahn in den Himmel.

Mit seiner Firmung im Alter von 11 Jahren wurde er Katechet für die Kommunion- und Firmgruppen in seiner Pfarrei. Er hatte bereits viel Erfahrung mit der Erstellung von Internetseiten und kam nun auf die Idee, die Eucharistischen Wunder in der Welt auf einer Webseite zu dokumentieren, um den Menschen zu helfen, an die reale Präsenz Jesu in der Heiligen Eucharistie zu glauben. Seine Mutter erzählt: "Carlo war überzeugt, dass den Leuten dadurch klar würde, dass es sich bei der gewandelten Hostie und dem gewandelten Wein tatsächlich um den Leib und das Blut Christi handelt; nicht nur um etwas Symbolisches". So hat er mit nur 11 Jahren begonnen, innerhalb von drei Jahren intensiver Recherche diese umfangreiche Dokumentation der Eucharistischen Wunder in der Welt zu erstellen.

Die Ausstellung stellt die von der Kirche anerkannten Eucharistischen Wunder vor. Wie reagieren die Besucher auf diese Berichte?

Über die Münchner Ausstellung in der Heilig-Geist-Kirche habe ich sehr viele positive Berichte von Besuchern gehört. Ein Bekannter auf Facebook berichtete mir vor ein paar Tagen, dass er selber die Ausstellung dort besucht habe und es ihn erstaunte, wie gut besucht sie an einem gewöhnlichen Werktag war. Die Menschen seien nicht einfach nur durchgeschlendert, sondern hätten die Berichte sehr aufmerksam durchgelesen.

Frau Oana Kreitmair, die Organisatorin der Münchner Ausstellung, sagte in einem Interview bei VATICAN NEWS: "Die Menschen kommen, staunen und beten. Viele kennen die Eucharistischen Wunder noch gar nicht und manche sind sogar so begeistert davon, dass sie dann selber anfangen, sich dafür einzusetzen, dass diese Ausstellung woanders noch gezeigt wird".

Eine Besonderheit in München war, dass während der gesamten Zeit der Ausstellung in der Heilig Geist Kirche eine Reliquie des seligen Carlo Acutis mit zugegen war und verehrt werden konnte. Und zu unserer großen Freude wird das auch in Köln der Fall sein! Carlo war in München quasi mit dabei und wird nun auch in Köln selber mit dabei sein! Das berührt mich persönlich sehr.

Haben Sie den Eindruck, dass die Katholische Kirche noch zu wenig über das Geheimnis der Eucharistie spricht?

Leider ist selbst vielen Katholiken gar nicht klar, welch einen Schatz wir in der heiligen Eucharistie haben. Carlo sagte immer: "Wir haben es besser als die Apostel, die vor 2.000 Jahren mit Christus gelebt haben. Wir brauchen, um Ihm zu begegnen, nur in die Kirche zu gehen. Wir haben Jerusalem vor der Haustür." – Und auch: "Wenn wir uns der Sonne zuwenden, werden wir braun. Aber wenn wir in der Eucharistie vor Jesus stehen, werden wir heilig."

Aber wo würden Sie ansetzen, damit dieses Bewusstsein für die Eucharistie wieder wächst?

Es fehlt an Glaubensvermittlung in den Katechesen, beim Erstkommunion-, Firm- und Religionsunterricht und in den Predigten der Heiligen Messen. Nur noch sehr selten findet in den Pfarreien eine eucharistische Anbetungen statt – und wenn, dann wissen viele Gläubige gar nicht mehr, was dort vorne auf dem Altar gerade passiert, es wird ihnen nicht erklärt.

Schon mit ganz einfachen Dingen kann jeder von uns sich selber und anderen helfen, den Glauben an die reale Präsenz Jesu in der Heiligen Eucharistie zu fördern. Eine andächtige Kniebeuge in Richtung des Tabernakels, wenn ich in die Kirche komme oder wieder hinausgehe, bewusst vor dem Tabernakel knien und Zeit mit Jesus verbringen, ihn als realen Freund entdecken, der sich wirklich von Herzen für mich interessiert und mich so sehr liebt, dass er im Tabernakel auf mich wartet, damit ich ihn besuchen kann.

Jesu Gegenwart im Tabernakel ernst nehmen und mich entsprechend in der Kirche so verhalten. Es sollte keinerlei Unterschied für mich machen, ob Jesus sichtbar in der Kirche steht und hörbar mit mir spricht, oder verborgen – aber genauso real – im Tabernakel gegenwärtig ist und nur leise zu meinem Herzen redet, wenn ich mich zu ihm setze und still werde.

Wenn wir uns wieder so im Kirchenraum verhalten und uns regelmäßig Zeit mit Jesus nehmen, ihn auch mal einfach so als Freund in der Kirche besuchen, dann wird auch unser Glaube und der der anderen Menschen an die reale Gegenwart Jesu im Tabernakel wachsen. Jesus ist ja wirklich dort. Und es ist nicht folgenlos, wenn wir so wie Carlo eine intensive Freundschaft mit Jesus pflegen.

Was erhoffen Sie sich von der Ausstellung?

Das gleiche wie Carlo: dass die Menschen entdecken und wirklich glauben können, dass Jesus real in der heiligen Eucharistie gegenwärtig ist und dann eine intensive und wahre Freundschaft mit Jesus durch die Eucharistische Anbetung aufbauen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, was für einen tiefen Frieden Jesus schenkt, wenn ich Zeit mit ihm in der eucharistischen Anbetung verbringe. Ich kann jedem nur raten, sich auf Jesus einzulassen und ihm Zeit zu schenken. Und wenn es jeden Tag nur eine Viertelstunde vor dem Tabernakel ist.

Jesus ist dort im Tabernakel wirklich gegenwärtig mit seiner ganzen Menschheit und Gottheit – genau so, wie er im Himmel ist. Und er ist dort zugegen als wahrer Freund, der auf mich wartet, der sich wirklich freut, wenn ich zu ihm komme, der mir zuhört, der sich mir geheimnisvoll zeigt und im Herzen zu mir spricht, dem ich voll und ganz vertrauen kann. Er hilft mir, immer besser und ganz heilig zu werden! Jesus hat versprochen: "Ich bin bei euch alle Tage, bis zum Ende der Welt". (Mt 28,20). Und in der heiligen Eucharistie verwirklicht er dieses Versprechen!

Für das segensreiche Gelingen der Kölner Ausstellung beten wir ab Samstag, den 7. August eine Novene, zu der wir jeden ganz herzlich einladen. Die dazugehörigen Gebetstexte befinden sich auf unserer Webseite.

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