Katholische Jugendverbände befürworten Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen

Schwangere Frau
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Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) hat sich als Dachverband zahlreicher katholischer Kinder- und Jugendverbände für die vollständige Abschaffung des Werbeverbots für Abtreibungen ausgesprochen.

"Der beste Schutz für ungeborenes Leben ist, wenn schwangere Menschen die Möglichkeit haben, sich sicher zu informieren", sagte die BDKJ-Bundesvorsitzende Daniela Hottenbacher. "Nur so kann Verantwortung übernommen werden."

Außerdem kritisierte der BDKJ, dass Abtreibungen in Deutschland nicht flächendeckend zugänglich seien. "In einigen Gegenden Deutschlands sind Schwangerschaftsabbrüche nicht mehr zugänglich", so Hottenbacher. "Dadurch geraten Schwangere unter einen zusätzlichen Zeitdruck, der eine Entscheidung für oder gegen einen Abbruch erschwert."

Der Abschnitt des Strafgesetzbuches, wonach Werbung für Abtreibungen verboten ist, "spiegelt ein Frauenbild wider, das wir entschieden ablehnen", behauptete die Gremienvertreterin.

Vorsichtige Kritik der Bischöfe 

Die deutsche Bischofskonferenz übte im März vorsichtige Kritik an den Plänen der Bundesregierung, das Werbeverbot für Abtreibungen aufzuheben.

"Grundsätzlich ist zu begrüßen, dass die Bundesregierung das Werbeverbot nicht – wie ursprünglich vorgeschlagen – ersatzlos streichen will, sondern durchaus einen Regelungsbedarf für ein spezifisches Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche sieht", hieß es im Pressebericht zum Abschluss der Frühjahrs-Vollversammlung.

Man werde den Vorschlag der Bundesregierung genauer prüfen: "Wir haben weiterhin die Sorge, dass das Schutzniveau zulasten des grundgesetzlich gebotenen Lebensschutzes zu sehr abgesenkt wird."

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"Eine schwangere Frau in einer Konfliktsituation ist auf seriöse, verlässliche und neutrale Informationen angewiesen", betonte der DBK-Vorsitzende. "Zudem darf ein Schwangerschaftsabbruch im Hinblick auf den gebotenen Lebensschutz – so auch das Bundesverfassungsgericht – nicht als ein alltäglicher, 'der Normalität entsprechender Vorgang' erscheinen. Der nun vorgelegte Gesetzentwurf muss sich auch daran messen lassen."

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