Nigerianischer Priester nach wochenlanger Entführung auf Weg der Besserung

Pater Harrison Egwuenu, der am Montag, 15. März 2021, in der nigerianischen Diözese Warri entführt wurde.
Mit freundlicher Genehmigung

Ein katholischer Priester in Nigeria befindet sich nach einer wochenlangen Geiselnahme auf dem Weg der Besserung.

Pater Harrison Egwuenu, ein Priester der Diözese Warri im Bundesstaat Delta, wurde am 21. März befreit, bestätigte Pater Benedict Okutegbe, Administrator der Sacred Heart Cathedral in der Stadt Warri, am gestrigen Donnerstag.

Okutegbe sagte gegenüber ACI Africa, dem afrikanischen Nachrichtenpartner von CNA Deutsch: "Wir sind Gott dankbar für die sichere Freilassung von Pater Harrison Egwuenu."

Er fügte hinzu: "Pater Egwuenu geht es gut. Natürlich braucht er Zeit, um das traumatische Erlebnis zu überwinden."

Der Priester, der früher als Direktor für soziale Kommunikation der Diözese Warri tätig war, dankte den Katholiken für ihre Gebete für Egwuenus Freilassung.

"Wir alle haben gebetet und unsere Gebete wurden erhört. Gott sei die Ehre", erklärte er.

Egwuenu wurde am 15. März entführt, als er auf dem Rückweg zum St. George's College in Obinomba war, wo er kürzlich zum Rektor ernannt worden war.

Okutegbe sagte ACI Africa, dass Egwuenu gegen 20 Uhr Ortszeit in Oria-Abraka, Ethiope East Local Government Area, von unbekannten Bewaffneten entführt wurde.

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Nigeria ist seit dem Jahr 2009 in einem Zustand schwerer Instabilität. Zu diesem Begann der bewaffnete Aufstand von Boko Haram. Die Organisation das Land in einen islamischen Staat zu verwandeln.

Seitdem hat die Organisation, die eine der größten islamistischen Gruppen in Afrika ist, Terroranschläge auf verschiedene Ziele verübt, darunter religiöse und politische Gruppen sowie Zivilisten.

Die Unsicherheit in dem westafrikanischen Land hat auch durch die Aktionen der überwiegend muslimischen Fulani-Hirten zugenommen, die häufig mit christlichen Bauern um Weideland aneinandergeraten sind.

In einem Gespräch mit ACI Africa am 25. März forderte Okutegbe die Regierung unter der Führung von Präsident Muhammadu Buhari auf, die Sicherheit der 201 Millionen Bürger Nigerias an erste Stelle zu setzen.

"Eine der Hauptaufgaben der Regierung ist der Schutz des Lebens und des Eigentums ihrer Bürger", sagte er.

"Die Regierung muss sich an die Arbeit machen und dafür sorgen, dass Nigeria sicher und friedlich bleibt."

"Die Regierung sollte aufwachen und sich dieser Verantwortung stellen oder den Weg frei machen für jemanden, der es kann."

"Wie kann es eine nachhaltige Entwicklung in einem Land geben, dessen Sicherheitsarchitektur zusammengebrochen ist?"

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"Wir verlangen mehr von unserer Regierung. Nicht morgen, sondern jetzt."

Nigerias katholische Bischöfe haben die Regierung wiederholt aufgefordert, strenge Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu ergreifen.

"Es ist einfach unvorstellbar und unfassbar, dass Nigeria seinen 60. Geburtstag feiert, wenn unsere Straßen nicht sicher sind; unsere Leute werden entführt und verkaufen ihr Eigentum, um Lösegeld an Kriminelle zu zahlen", sagten Mitglieder der katholischen Bischofskonferenz von Nigeria in einer Erklärung zum 1. Oktober, dem Jahrestag der Unabhängigkeit des Landes.

Sie fügten hinzu: "Die Nigerianer erleben eine Invasion ihres Ackerlandes durch bewaffnete Fulani-Hirten; eine Gruppe, die gut organisiert ist und vom Global Terrorism Index bereits als vierttödlichste Terrorgruppe der Welt bezeichnet wird."

Eine Version dieser Geschichte wurde zuerst von ACI Africa, CNAs afrikanischem Nachrichtenpartner, veröffentlicht und von Jude Atemanke geschrieben. Sie wurde von CNA Deutsch redigiert.

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