Papst Franziskus ruft zur Evangelisierung aller Menschen auf, mahnt Bekehrung an

Papst Franziskus beim Angelusgebet
Daniel Ibáñez / CNA

Das berühmte Gleichnis aus dem Evangelium nach Matthäus, in dem Jesu von einem Hochzeitsmahl erzählt, dessen eingeladenen Gäste nicht kommen – woraufhin der Herr einfach Menschen an den Straßenkreuzungen einladen lässt: Es war Ausgangspunkt der Worte von Papst Franziskus am heutigen Sonntag zum Angelus, mit denen er seinen oft wiederholten Aufruf zur Evangelisierung erneuerte.

"An diese Menschheit der Wegkreuzungen schickt der König im Gleichnis seine Diener, in der Gewissheit, Menschen zu finden, die bereit sind, sich an den Tisch zu setzen."

Heute sei es die Kirche, die alle Menschen einlade, am Hochzeitsmahl mit dem Herrn teilzunehmen, so Franziskus weiter. Doch dazu bedürfe es der Evangelisierung, betonte der Papst vom Fenster des Apostolischen Palastes aus.

"Es geht darum, es sich nicht auf den bequemen und gewohnten Wegen der Evangelisierung und des Zeugnisses der Nächstenliebe einzurichten, sondern die Türen unseres Herzens und unserer Gemeinschaften für alle zu öffnen, denn das Evangelium ist nicht wenigen Auserwählten vorbehalten", so Franziskus. Deshalb muss "die Mutter Kirche" als "Botschafter Gottes" auch alle Menschen ansprechen.

Was aber mit denen, die angesprochen werden, aber dies nicht ernst nehmen? Der kleinen Gruppe von Pilgern auf dem verregneten Petersplatz und seinen Zuhörern weltweit rief der Pontifex am 11. Oktober ins Gedächtnis und Gewissen, dass Jesus dafür harte Worte findet: Im Gleichnis wird ein Gast von Gott verstoßen, der sich nicht dem Anlass entsprechend gekleidet hat, berichtet Matthäus. Und ja, das ist eine Warnung an alle Menschen, erklärte der Papst: Wer eingeladen wird, zur "Hochzeitsfeier" zu kommen, der soll nicht nur einfach in die Kirche kommen, sondern auch sich richtig kleiden – er soll sich bekehren:

"Es reicht nicht aus, die Einladung zur Nachfolge des Herrn anzunehmen, man muss auch offen sein für einen Weg der Bekehrung, der das Herz wandelt. Das Kleid der Barmherzigkeit, das Gott uns unaufhörlich anbietet, ist ein freies Geschenk seiner Liebe, ist Gnade. Und es verlangt, mit Staunen und mit Freude empfangen zu werden."

Mit diesem Aufruf zur Evangelisierung, der auch von deutschen Bischöfen kritisierten Pfarrei-Instruktion des Vatikans im Zentrum steht – ebenso wie in der Kurienreform des Papstes und seinem Brief an die Katholiken in Deutschland – bekräftige Franziskus am heutigen Sonntag noch einmal das zentrale Anliegen seines Pontifikates - das auch ein zentraler Spannungsmoment mit der Führungselite des Katholizismus in Deutschland und dem umstrittenen "Synodalen Weg" darstellt. 

Abschliessend betete der Papst um die Fürsprache der Muttergottes: "Möge die Heiligste Maria uns dabei helfen, die Diener des Gleichnisses des Evangeliums nachzuahmen, im Ablassen von unseren Plänen und engstirnigen Ansichten, um allen zu verkünden, dass Gott der Herr uns zu Seinem Festmahl einlädt, um uns die Gnade anzubieten, die rettet". 

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