Vatikanstadt - Dienstag, 13. Dezember 2022, 10:50 Uhr.
Papst Franziskus hat am Montag im Petersdom eine Messe in spanischer Sprache zum Fest Unserer Lieben Frau von Guadalupe gefeiert, der Schutzpatronin Amerikas und des ungeborenen Lebens.
In seiner Predigt erklärte der Papst, dass die Jungfrau Maria den Ureinwohnern Mexikos vor fast 500 Jahren gegenwärtig war und auch heute bei uns ist.
"Heute wie gestern möchte die Jungfrau von Guadalupe auch uns begegnen, wie sie es eines Tages mit Juan Diego auf dem Hügel von Tepeyac tat", sagte Franziskus. "Sie möchte bei uns bleiben. Sie bittet uns, ihr zu erlauben, unsere Mutter zu sein, unser Leben für ihren Sohn Jesus zu öffnen und seine Botschaft anzunehmen, damit wir lernen, wie er zu lieben."
Die Jungfrau von Guadalupe erschien dem heiligen Juan Diego 1531 auf dem Hügel von Tepeyac in Mexiko-Stadt, in einer Zeit des Konflikts zwischen den Spaniern und den indigenen Völkern.
Papst Franziskus sagte, die Jungfrau Maria sei "gekommen, um das amerikanische Volk auf diesem harten Weg der Armut, der Ausbeutung, des sozioökonomischen und kulturellen Kolonialismus zu begleiten".
"Sie ist mitten unter den Karawanen, die auf der Suche nach Freiheit nach Norden ziehen. Sie ist inmitten des amerikanischen Volkes, dessen Identität durch ein wildes und ausbeuterisches Heidentum bedroht und durch das aktive Predigen eines praktischen und pragmatischen Atheismus verwundet wird. Und sie ist da. 'Ich bin deine Mutter', sagt sie uns", so der Papst.
Als sie Juan Diego erschien, nahm Maria die Gestalt einer schwangeren Eingeborenen an, trug Kleidung im Stil der indigenen Gemeinschaft und sprach in einer einheimischen Sprache, Nahuatl.
"So", sagte Papst Franziskus, "kam Unsere Liebe Frau von Guadalupe in die gesegneten Länder Amerikas und stellte sich als 'Mutter des wahren Gottes, für den wir leben' vor; und sie kam, um zu trösten, um sich der Bedürfnisse der Kleinen anzunehmen, ohne jemanden auszuschließen, um sie wie eine fürsorgliche Mutter mit ihrer Gegenwart, ihrer Liebe und ihrem Trost zu umarmen."
Die Muttergottes bat Juan Diego, den Bischof zu bitten, am Ort der Erscheinung eine Kirche zu errichten, da sie einen Ort wolle, an dem sie den Menschen die Barmherzigkeit ihres Sohnes offenbaren könne. Nachdem der Bischof ihn zunächst abgewiesen hatte, kehrte Diego an den Ort zurück und bat die Gottesmutter um ein Zeichen, das die Echtheit ihrer Botschaft beweisen sollte.
Sie wies ihn an, die kastilischen Rosen zu sammeln, die er trotz des Winters auf dem Hügel blühen sah, und sie dem spanischen Bischof zu schenken. Juan Diego füllte seinen Mantel – die so genannte Tilma – mit den Blumen. Als er sie dem Bischof überreichte, stellte er fest, dass auf seiner Tilma auf wundersame Weise ein Bild der Muttergottes eingeprägt war.
Fast 500 Jahre später wird Diegos Tilma mit dem wundertätigen Bild in der Basilika Unserer Lieben Frau von Guadalupe aufbewahrt und jedes Jahr von Millionen von Pilgern besucht.
"Unser Gott", so Papst Franziskus, "lenkt die menschliche Geschichte in jedem Augenblick; nichts entzieht sich seiner Macht, die aus Zärtlichkeit und Vorsehung besteht. Er macht sich durch eine Tat, eine Handlung, ein Ereignis oder eine Person gegenwärtig. Er hört nie auf, über unsere bedürftige, verwundete und ängstliche Welt zu wachen, um ihr mit seinem Mitgefühl und seiner Barmherzigkeit beizustehen. Die Art und Weise, wie er eingreift, wie er sich offenbart, überrascht uns immer wieder und erfüllt uns mit Freude.
Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency, der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.
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