„Über die Frage der Zulassung zur Eucharistie wird für viele Gott fragwürdig" Erzb. Koch

Erste Rede des deutschen Familienbischofs vor der Synode veröffentlicht

Erzbischof Heiner Koch
Erzbistum Berlin

Die Frage der Zulassung zur Heiligen Kommunion kann Gott fragwürdig machen: Das sagte der Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, in seiner Rede vor der Familiensynode.

Zugleich äußert Koch die Meinung, dass die Frage der Zulassung zur Heiligen Kommunion für geschiedene Wiederverheiratete nicht direkt mit dem Sakrament der Ehe zu tun habe.

Wörtlich wird der Familienbischof mit der Aussage zitiert:

Mir wird immer wieder deutlich, dass die Frage der Zulassung der wiederverheiratet Geschiedenen zur Eucharistie nicht in erster Linie eine Frage nach der Unauflöslichkeit des Sakraments der Ehe ist. Für viele Menschen stehen in dieser Frage die Kirche und ihre Barmherzigkeit in Frage. Nicht wenige Betroffene ziehen sich bei uns aufgrund der von ihnen empfundenen Zurückweisung mit ihren Kindern von der Kirche zurück. Zuletzt und zutiefst aber geht es für viele um den christlichen Glauben und um Gott und seine Barmherzigkeit. Über die Frage der Zulassung zur Eucharistie wird für viele Gott fragwürdig.

Bereits in der Vergangenheit hatte Erzbischof Koch für eine Zulassung geschiedener Wiederverheirateter unter bestimmten Bedingungen plädiert. 

Nach Einschätzung des australischen Erzbischofs Mark Coleridge befindet sich Erzbischof Koch mit diesen Aussagen in der Minderheit: Wie Coleridge, Erzbischof von Brisbane, gegenüber der Website „Crux” sagte, würden seiner Meinung nach 65 Prozent der Synodenväter zum jetzigen Zeitpunkt gegen eine Zulassung zum Sakrament stimmen.

Weitere Themen der Rede, die der Berliner Erzbischof anhand einzelner Punkte des Arbeitspapiers führte, waren die Unterstützung kinderreicher Familien: 

Eine besondere Sorge gilt den kinderreichen Familien, die für uns ein Segen sind. Drastisch wie sonst selten auf der Welt ist ihre Zahl in Deutschland zurückgegangen, ein wesentlicher Grund für unsere demographischen Sorgen. Ihre finanzielle Sicherung, die ungenügende Anerkennung der erzieherischen Leistung der Eltern in unseren Sozialversicherungen und die schwierige spätere Wiedereingliederung ins Berufsleben stellen große Ärgernisse dar. Vor allem aber sollten wir ihnen ein Wort der Anerkennung und unserer Hochachtung aussprechen.

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Gleichzeitig betonte der Familienbischof unter anderem die Bedürfnisse alleinerziehender Eltern und verwies auf die Unterschiede katholischen Lebens in der ostdeutschen Diaspora oder der ethnisch durchmischten Großstadt Berlin.

 

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