Vatikan entlastet Kardinal Dziwisz von Vorwürfen der Fahrlässigkeit bei Missbrauchsfällen

Kardinal Dziwisz über den heiligen Johannes Paul II.: "Er kannte die deutsche Kultur, kannte die deutsche Kirche. Er hatte viele Freunde. Er schätzte sehr die deutsche Wissenschaft, er schätzte sehr die deutsche Theologie, die Philosophie."
EWTN

Der Vatikan hat nach einer Untersuchung den polnischen Kardinal Stanisław Dziwisz von Vorwürfen entlastet, er habe es als Erzbischof von Krakau versäumt, Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gegen Priester angemessen zu überprüfen.

"Die Analyse der gesammelten Unterlagen hat es möglich gemacht, diese Handlungen von Kardinal Stanisław Dziwisz als korrekt zu bewerten, und daher hat der Heilige Stuhl beschlossen, nichts weiter zu unternehmen", teilte die apostolische Nuntiatur in Polen am Freitag mit.

Der 82-jährige Dziwisz war von 2005 bis 2016 Erzbischof von Krakau, nachdem er mehr als drei Jahrzehnte lang Papst Johannes Paul II. als Privatsekretär gedient hatte.

Wie die Nuntiatur mitteilte, besuchte der italienische Kardinal Angelo Bagnasco Polen vom 17. bis 26. Juni 2021, um im Auftrag des Heiligen Stuhls eine Untersuchung durchzuführen.

Dziwisz sagte in seiner eigenen Erklärung am Freitag, er sei "dem Apostolischen Stuhl dankbar, dass er die Sache fair beurteilt hat".

Bagnasco habe "alle Anstrengungen unternommen, um die genannten Anschuldigungen zu klären, die unbegründet und für mich schmerzhaft sind".

Der Kardinal drückte seine Hoffnung aus, dass die Nachricht "nicht nur zur Klärung der Angelegenheit beiträgt, sondern auch zur Wiederherstellung des Seelenfriedens all derer, die sich von den Anschuldigungen, denen ich ausgesetzt war, betroffen fühlten".

"Ich versichere alle meines Gedenkens im Gebet", erklärte Dziwisz. Er sei all jenen dankbar, die "zu einer verantwortungsvollen Antwort auf die gegen mich erhobenen Anschuldigungen während meiner Zeit als Erzbischof und Metropolit von Krakau von 2005 bis 2016 beigetragen haben".

Mehr in Europa

Die katholische Kirche in Polen befindet sich seit einigen Jahren in einem Prozess der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs durch Priester. Im Jahr 2019 veröffentlichte die polnische Bischofskonferenz einen Bericht, der zu dem Schluss kam, dass 382 Kleriker zwischen 1990 und 2018 insgesamt 624 Opfer sexuell missbraucht haben.

Übersetzt und redigiert aus dem Original der CNA Deutsch-Schwesteragentur.

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