Warum wir in der Osterzeit nicht den Angelus beten, sondern das Regina Coeli

Madonna mit Kind von Fra Filippo Lippi (Ausschnitt), entstanden Mitte des 15. Jahrhunderts.
Gemeinfrei

Es ist eine der schönen Traditionen der Osterzeit: Die ganze Kirche  vereint sich im Gebet des Regina Coeli oder „Freu dich, du Himmelskönigin“ – zusammen mit Maria in der Freude über die Auferstehung ihres Sohnes Jesus Christus.

Die Auferstehung bleibt ein zentrales Mysterium des katholischen Glaubens, das durch dieses Gebet geehrt und gefeiert wird.

Das Gebet der Antiphon Regina Coeli wurde von Papst Benedikt XIV im Jahr 1742 festgelegt und ersetzt in der Osterzeit, zwischen der Feier der Auferstehung und dem Pfingsttag, das Gebet „Der Engel des Herrn“, der Angelus Domini, in dem das Geheimnis der Menschwerdung betrachtet wird.

So wie der Angelus wird auch das Regina Coeli (auch „Caeli“) traditionell von vielen Gläubigen drei Mal am Tag gebetet: morgens, mittags und abends, gleichsam als eine Form, den Tag Gott und der allerseligsten Jungfrau Maria zu weihen. Wer morgens und abends ohnehin andere Gebete pflegt, betet zumindest am Mittag den Angelus oder das Regina Coeli.

Der Autor dieser liturgischen Komposition ist unbekannt. Sie geht auf das XII. Jahrhundert zurück und wurde in der ersten Hälfte des darauffolgenden Jahrhunderts von den Franziskanern nach der Komplet gebetet; so wurde sie bekannt und hat sich in der ganzen christlichen Welt verbreitet.

Das Gebet auf Deutsch:

V: Freu dich, du Himmelskönigin, Halleluja!

A: Den du zu tragen würdig warst, Halleluja,

V: Er ist auferstanden, wie er gesagt hat, Halleluja.

A: Bitt Gott für uns, Halleluja.

V: Freu dich und frohlocke, Jungfrau Maria, Halleluja,

A: Denn der Herr ist wahrhaft auferstanden, Halleluja.

Lasset uns beten. – Allmächtiger Gott, durch die Auferstehung deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus, hast du die Welt mit Jubel erfüllt. Lass uns durch seine jungfräuliche Mutter Maria zur unvergänglichen Osterfreude gelangen. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie im Anfang, so auch jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen. (drei Mal)

Wer lieber auf Latein betet, der Sprache der Kirche, betet wie folgt: 

Regina Coeli

V. Regina Coeli, laetare, alleluia.
R. Quia quem meruisti portare, alleluia.
V. Resurrexit, sicut dixit, alleluia.
R. Ora pro nobis Deum, alleluia.

V. Gaude et laetare, Virgo Maria, alleluia.
R. Quia surrexit Dominus vere, alleluia.

Oremus. Deus, qui per resurrectionem Filii tui, Domini nostri Iesu Christi, mundum laetificare dignatus es: praesta, quaesumus; ut per eius Genetricem Virginem Mariam, perpetuae capiamus gaudia vitae. Per eundem Christum Dominum nostrum. Amen.

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Wer mitsingen will, der kann dies mit der Schola Gregoriana Mediolanensi (Mailand):

 

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