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Kardinal Duka: "Einige Leute wollen Missbrauch nutzen, um Lehre der Kirche zu ändern"

Kardinal Dominik Duka OP ist der 36. Erzbischof von Prag und Primas von Böhmen.
Papst St. Johannes Paul II. und Kardinal Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., am 28. Oktober 1978.
Gründer und der Präsident des "Synodalen Wegs" am 5. Februar in Frankfurt: Kardinal Reinhard Marx (li.) im Gespräch mit Bischof Georg Bätzing vor Beginn der Beratungen

Sexueller Missbrauch ist ein Verbrechen, das von Menschen verübt wird, und muss auch als solches bekämpft werden. Als Instrument, um damit kirchenpolitische Ziele zu erreichen, ist es jedoch ungeeignet. Das hat Kardinal Dominik Duka in einem am gestrigen Dienstag auf Italienisch veröffentlichten Interview gesagt. Gleichzeitig übte der Erzbischof von Prag und Primas von Böhmen Kritik an einer "Strömung" unter deutschen Bischöfen, die sich auch im Umgang mit Papst emeritus Benedikt XVI. zeige.

"Ja, Monsignore Georg Gänswein hat Recht: Es gibt eine Strömung in Deutschland, die Joseph Ratzinger angreifen will. Die Angriffe gegen ihn durch Kardinal Reinhard Marx und Monsignore Georg Bätzing sind nicht richtig", so Duka im Gespräch mit "La Nuova Bussola Quotidiana". 

Schon zu seinem 75. Geburtstag im Jahr 2018 hatte der bald 79 Jahre alte Duka seinen kirchenrechtlich vorgesehenen Rücktritt angeboten. Papst Franziskus hat diesen bis dato aber nicht angenommen.  

"Ratzinger und Wojtyla waren ein großes Geschenk Gottes"

Auf die Frage, wie wichtig das Pontifikat von Benedikt XVI. - mit seiner wiederholten Warnung vor der Diktatur des Relativismus - in einem stark säkularisierten Land wie der Tschechischen Republik war, sagte Duka, Benedikt sei nicht nur ein großer Theologe, sondern ein vorbildlicher Mann des Glaubens.

Mit Vaclav Havel habe Benedikt eine Freundschaft verbunden, weil sie auch das gleiche Freiheitsverständnis teilten, so Duka. 

"Ein Glaube, der in der Wahrheit wurzelt. Karol Wojtyla und Joseph Ratzinger sind zwei große Persönlichkeiten für die Kirche, so wie es Achille Ratti und Eugenio Pacelli im 20. Jahrhundert waren", betonte der tschechische Prälat.

Duka wörtlich: "Ratzinger und Wojtyla waren ein großes Geschenk Gottes für Mitteleuropa: zwei Päpste, die unserer Geschichte und Kultur so nahe stehen". Der heilige Papst aus Polen und sein langjähriger Mitarbeiter und Nachfolger aus Bayern: Das waren für den Prager Kardinal entscheidende Figuren, auch im Kontext der Geschichte ihrer Länder und dem totalitären Terror von Kommunismus und Nationalsozialismus in Europa.

"Johannes Paul II. war ein Befreier Mitteleuropas von der kommunistischen Diktatur, und auch Benedikt XVI. war ein Geschenk, denn er verstand unsere Situation sehr gut, da er die harte Erfahrung der Nazidiktatur gemacht hatte", so der 1943 in Königgrätz geborene Erzbischof und Primas von Böhmen.

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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