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"Eine der allergrößten Persönlichkeiten": Edmund Stoiber über Benedikt XVI.

Papst Benedikt XVI. im Jahr 2010

Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber hat den emeritierten Papst Benedikt XVI. als "eine der allergrößten Persönlichkeiten" gewürdigt.

"Ich habe in meinem Leben keinen Menschen mehr getroffen, und ich habe viele hochstehende Persönlichkeiten kennengelernt, der die Komplexität des Glaubens und die einfache Botschaft miteinander vermitteln konnte, wenn er über Glauben und Vernunft auf höchstem intellektuellem Niveau gesprochen hat", sagte der 80-jährige Stoiber im Gespräch mit Stefan Groß für das Bistum Regensburg.

"Die Art seiner Botschaft, seiner Körpersprache, war so, dass er alle Menschen erreicht hat", so Stoiber weiter. "Er hat ein Leben so vorbildlich für Jesus Christus, für das Christentum und für die christlichen Werte gelebt wie man sich das eigentlich kaum vorstellen kann."

Seine eigene Beziehung zu Joseph Ratzinger nahm zu dessen Zeit als Professor an der Universität Regensburg ihren Anfang. Sein Doktorvater, der von München nach Regensburg gewechselt war, hatte ihn gebeten, einmal in der Woche nach Regensburg zu fahren, "um seine Studenten in den Übungen zu begleiten. Und viele der Studenten haben damals gesagt: Sie müssen mal zu Ratzinger gehen."

Daraufhin sei er "als Assistent in die Vorlesungen gegangen, die ungeheuer interessant waren. Es war eine Zeit nach den Studentenunruhen. Aber Ratzinger hatte eine Autorität und eine Begeisterung ausgestrahlt – und der Hörsaal war regelrecht überfüllt. Es sind alle gekommen. Ich war mindestens fünf bis sechs Mal bei ihm."

Als Edmund Stoiber 1993 Ministerpräsident wurde, war Ratzinger schon längst als Präfekt der Glaubenskongregation nach Rom gegangen.

Damals wurde über die Abschaffung des Pfingstmontags als Feiertag diskutiert, so Stoiber. Dann habe er sich mit Ratzinger telefonisch beraten.

Der Kardinal habe erläutert, dass es in Italien schon lange keinen Pfingstmontag mehr gebe. "Was in der Gesellschaft passiert, dies müssen Sie einfach bewerten, so sein Rat. Pfingsten, so die damalige Befürchtung von Ratzinger, wird ein normales Wochenende – es wird bald nicht mehr etwas Besonderes sein."

Für den Ministerpräsidenten war das "die wesentliche Argumentation. Dagegen musste ich was tun."

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