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Deutsche Bischöfe erkennen „eigene Schuld gegen queere Menschen“ an

Regenbogenflagge der LGBT-Bewegung

Anlässlich des Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar hat die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) in einer Presseaussendung angekündigt, „den Fokus des Gedenkens auf die queeren Opfer des Nationalsozialismus, also homo- und bisexuelle Menschen sowie trans- und intergeschlechtliche Personen“ zu legen.

Der Essener Weihbischof Ludwig Schepers und DBK-Beauftragte „für die LGBTQ*-Pastoral“ erkannte „die eigene Schuld“ der Kirche „gegen queere Menschen“ an und betonte, die deutschen Bischöfe unterstützten „ausdrücklich die Entscheidung des Deutschen Bundestages, dieser Opfer-Gruppe des nationalsozialistischen Terrors in diesem Jahr in besonderer Weise zu gedenken“.

Der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus sei „Anlass für die katholische Kirche, sich zu ihrer eigenen Geschichte der Unterstützung homophoben Verhaltens während des Nationalsozialismus und auch danach zu bekennen“, sagte der Weihbischof. Die Haltung der Kirche habe „mit dazu beigetragen, dass homosexuelle und andere Menschen mit queerer Identität gedemütigt, verraten und ermordet wurden.“

„Es kommt immer wieder zu Angriffen, die durch Hass motiviert sind“, so Schepers. „Homophobe, antisemitische und antizigane Vorurteile sind nicht überwunden. Daher ist es auch Aufgabe der Kirche, sich aktiv gegen diese Vorurteile einzusetzen.“

Die gelte nicht nur gesellschaftlich oder auf politischer Ebene, sondern: „Wir bemühen uns mit aller Kraft, innerhalb der Kirche ein inklusives Klima zu etablieren, damit bei uns ein sicherer Ort auch für queere Menschen ist.“

„Die Kirche hat in den zurückliegenden Jahren eine Lerngeschichte durchlebt“, betonte Schepers. „Zuletzt hat der Synodale Weg die Notwendigkeit unterstrichen, anzuerkennen, dass Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung und geschlechtlichen Identität uneingeschränkt Gottes Schöpfung sind.“

Tatsächlich hatten die Mitglieder des Synodalen Wegs, darunter auch eine deutliche Mehrheit der Bischöfe, im September 2022 einen Handlungstext beschlossen, wonach zu jeder menschlichen Person „untrennbar ihre sexuelle Orientierung“ gehöre, die „nicht selbst ausgesucht“ und „nicht veränderbar“ sei.

Konkret auf das Thema Homosexualität bezogen hieß es im Handlungstext: „Da die homosexuelle Orientierung zum Menschen gehört, wie er*sie von Gott geschaffen wurde, ist sie ethisch nicht anders zu beurteilen als die heterosexuelle Orientierung.“

Vor diesem Hintergrund fordert der Synodale Weg eine Kehrtwende in der überlieferten, biblisch und naturrechtlich begründeten katholischen Lehre, wie sie sich etwa im Katechismus der Katholischen Kirche niederschlägt.

Dort heißt es: „Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet, hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, ‚daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind‘. Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.“

Dennoch sei homosexuell empfindenden Menschen „mit Achtung, Mitgefühl und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihres Verfaßtheit erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.“

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